Aus: Ausgabe vom 21.11.2006, Seite 1 / Ausland
Zehntausende gegen »Kriegsverbrecher« Bush
Indonesien empfing am Montag US-Präsident George W. Bush. Während einerseits der Besuchsort in Bogor nahe Jakarta von einem massiven Polizeiaufgebot abgeriegelt wurde, versammelten sich Zehntausende hinter einer ausgedehnten Sicherheitszone am Botanischen Garten der Stadt, wo sich Bush zu einem Abendessen mit seinem indonesischen Kollegen Susilo Bambang Yudhoyono traf. Aus allen Teilen der Insel Java waren Teilnehmer der Proteste mit Bussen angereist, einige von ihnen bereits am Vorabend. In mindestens acht indonesischen Städten fanden Kundgebungen gegen Bush statt. Ihre Kernforderung: Schluß mit den US-Kriegen in Irak und in Afghanistan. Den amerikanischen Präsidenten und seine Begleiter bezeichneten sie als »Kriegsverbrecher« und »eigentliche Terroristen«.
Bush fand indes bewundernde Worte für die Gastgeber seines Kurzbesuches. Er schätze »Indonesiens Pluralismus und seine Verschiedenartigkeit«, meinte er ohne auf die international konstatierten »Mängel in der Rechtsstaatlicheit« und anhaltende Korruption einzugehen. Vielmehr lobte er das »Eintreten für Reformen und die Stärkung der Demokratie« des ehemaligen Generals Yudhoyono, eines engen Verbündeten der USA. Mitarbeiter des Weißen Hauses sagten, Bush wolle vermitteln, daß die US-Regierung über die »erfolgreiche Zusammenarbeit im Antiterrorkampf« hinaus eine strategische Partnerschaft mit Jakarta anstrebe.
Bush war, aus Vietnam kommend, auf einem Militärflughafen der Hauptstadt Jakarta gelandet und per Hubschrauber in die 60 Kilometer entfernte Stadt Bogor geflogen worden. Dort galten strengste Sicherheitsmaßnahmen. Das Zentrum war menschenleer; Geschäfte und zahlreiche Schulen blieben geschlossen. Züge mußten vor der Stadt anhalten; der Betrieb am Busbahnhof wurde eingestellt. In den Straßen waren schwerbewaffnete Soldaten postiert. Die Polizei von Bogor hatte zuvor von Berichten über ein geplantes Selbstmordattentat gesprochen und die Innenstadt durchkämmt.
(AFP/jW)
Bush fand indes bewundernde Worte für die Gastgeber seines Kurzbesuches. Er schätze »Indonesiens Pluralismus und seine Verschiedenartigkeit«, meinte er ohne auf die international konstatierten »Mängel in der Rechtsstaatlicheit« und anhaltende Korruption einzugehen. Vielmehr lobte er das »Eintreten für Reformen und die Stärkung der Demokratie« des ehemaligen Generals Yudhoyono, eines engen Verbündeten der USA. Mitarbeiter des Weißen Hauses sagten, Bush wolle vermitteln, daß die US-Regierung über die »erfolgreiche Zusammenarbeit im Antiterrorkampf« hinaus eine strategische Partnerschaft mit Jakarta anstrebe.
Bush war, aus Vietnam kommend, auf einem Militärflughafen der Hauptstadt Jakarta gelandet und per Hubschrauber in die 60 Kilometer entfernte Stadt Bogor geflogen worden. Dort galten strengste Sicherheitsmaßnahmen. Das Zentrum war menschenleer; Geschäfte und zahlreiche Schulen blieben geschlossen. Züge mußten vor der Stadt anhalten; der Betrieb am Busbahnhof wurde eingestellt. In den Straßen waren schwerbewaffnete Soldaten postiert. Die Polizei von Bogor hatte zuvor von Berichten über ein geplantes Selbstmordattentat gesprochen und die Innenstadt durchkämmt.
(AFP/jW)
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