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Aus: Ausgabe vom 23.11.2006, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Vatersprache

Für die frühkindliche Sprach­entwicklung sind die Väter wichtiger als die Mütter – weil sie weniger reden. Wie das Magazin GEO (Dezember-Ausgabe) berichtet, haben Forscher der Universität von North Carolina mit dem verbreiteten Vorurteil aufgeräumt, die »Muttersprache« werde vor allem durch weibliche Bezugspersonen geprägt. An 92 Familien mit berufstätigen Männern und Frauen haben Lynne Vernon-Feagans und ihre Kollegen untersucht, wie oft ein Elternteil mit zwei- bis dreijährigen Kindern sprach und welche Satzmuster dabei benutzt wurden. Ergebnis: Obwohl die Mütter weit mehr mit den Sprößlingen redeten, orientierte sich der Nachwuchs an den Männern, imitierte deren Satzbau. Je größer der Wortschatz des Vaters, desto schneller schritt die Sprachentwicklung des Kindes voran. Die Forscherin vermutet, daß Frauen die Kleinstkinder mit zu vielen Worten überfordern. Erst wenn der Nachwuchs schon älter als drei Jahre ist, übernimmt die Mutter die Leitung: Das Sprachvermögen von Schülern hängt hauptsächlich von dem ihrer Mütter ab.

(ots/jW)

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