Aus: Ausgabe vom 28.11.2006, Seite 8 / Abgeschrieben
Solidarisch mit BenQ-Beschäftigten
»Linkes Bündnis Dortmund – Parteilose Linke, DKP und SDAJ« erklärt sich solidarisch mit den Beschäftigten bei BenQ, vormals Siemens:
Der ehemalige deutsche Vorzeige-Konzern Siemens wollte es sich leicht machen. 2005 hat er seine Handysparte an einen Produzenten im fernen Ausland verkauft. Zuvor hatte Siemens seinen »lieben Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen« massive Zugeständnisse abgerungen, die enorme Einschränkungen in ihrer Lebensführung bedeuteten und viele von ihnen an den Rand des Existenzminimums brachten. Aber alle Versprechungen und Verträge nutzten nichts – die Sparte wurde abgestoßen. Der neue Eigentümer BenQ, so hieß es, übernähme alle Rechte und Pflichten des alten.
Wie inzwischen brutal klargestellt wurde, konnten sich die Beschäftigten nicht auf ihre Verträge und ihre Rechte verlassen, sie wurden schlicht und einfach von Siemens verkauft – verraten und verkauft. Beim schnellen Tod von BenQ verlegte sich der Konzern schnell auf »freiwillige Spenden«. Großzügig wollte er eine Auffanggesellschaft mit 25 Millionen Euro sponsern. Betriebsräte und IG Metall rechneten ganz anders – die geprellten Kolleginnen und Kollegen brauchen 180 Millionen Euro. Die kämpfende Belegschaft hat nun einen ersten Erfolg erzielt – Siemens sicherte das Finanzieren einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft und Zahlungen an ausscheidende Beschäftigte zu. Aber von allein wird auch das nicht laufen – der Kampf ist nicht zu Ende.
»Linkes Bündnis Dortmund – Parteilose Linke, DKP und SDAJ« beglückwünscht die um ihre Zukunft kämpfende Belegschaft in Kamp-Lintfort und an den anderen Standorten zum schwer erkämpften Zwischenerfolg. Der Ruf von Siemens ist inzwischen ruiniert – das Sprichwort sagt: ... dann lebt es sich ganz ungeniert. Aber der Konzern darf nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden. Er muß zu voller Zahlung für die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften und für Entschädigungen an ausscheidende Kolleginnen und Kollegen gezwungen werden.
Eurem weiteren Kampf wünschen wir vollen Erfolg!