Aus: Ausgabe vom 08.12.2006, Seite 12 / Feuilleton
BKA online
Wenn es nach dem Willen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) geht, wird das Bundeskriminalamt (BKA) bald private PCs unbemerkt via Internet durchsuchen. Noch liegt das Projekt wegen eines rechtlichen Bewertungsstreites innerhalb der Bundesregierung auf Eis. Es bestehen Zweifel, ob die Online-Durchsuchungen über die Strafprozeßordnung (StPO) abgesichert sind. Ein Schweizer Sicherheitsunternehmen hat die nötige Software entwickelt, will diese ausschließlich an Ermittlungsbehörden verkaufen und so verhindern, daß Hersteller von Anti-Viren-Software und Firewalls das Programm als Schädling bekämpfen. Im einfachsten Fall wird »Kommissar Trojaner« auf klassische Weise per E-Mail auf den Ziel-PC eingeschleust. Antivirensoftware und Firewalls stellen für die Ermittler kein ernsthaftes Problem dar. Die Internetverbindung braucht das Schnüffelprogramm nur zur Installation, danach sammelt es selbständig im Hintergrund auf der Festplatte die benötigten Daten. Ist der Vorgang abgeschlossen, wird das Durchsuchungsergebnis via Internet an die Ermittler zurückgesendet.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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