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Aus: Ausgabe vom 12.12.2006, Seite 1 / Ausland

Israel blockt UN-Kommission ab

Desmond Tutu kann Massaker in Beit Hanun nicht untersuchen. Drei Kinder in Gaza ermordet
Israel hat einer Untersuchungskommission unter Führung des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu die Einreise in den Gazastreifen untersagt. Entsprechende Angaben der UNO in Genf wurden von einem Sprecher des israelischen Außenministeriums am Montag bestätigt. Das Vorhaben der Kommission sei »antiisraelisch« ausgerichtet. Tutu wollte den Tod von 19 Palästinensern, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, beim israelischen Beschuß eines Wohnhauses am 8. November in der Ortschaft Beit Hanun untersuchen.

Die Ermittlungen sollten am Wochenende mit einem sechsköpfigen Team aufgenommen werden. Nach UN-Angaben wollte sich der frühere Erzbischof vor Ort ein Bild von der Situation machen und Vorschläge erarbeiten, wie die Zivilbevölkerung künftig besser geschützt werden könne. Beschlossen hatte die Untersuchung der UN-Menschenrechtsrat, der Israel bereits mehrfach wegen seiner Einsätze in den besetzten palästinensischen Gebieten und im Libanon kritisierte. Der auf Antrag von Pakistan und Bahrain am 15. November eingebrachten Resolution stimmten 32 der 47 Mitgliedstaaten zu; acht Staaten, darunter Deutschland, votierten dagegen. Das Massaker in Beit Hanun hatte international für Empörung gesorgt. Israel führte den Angriff auf einen technischen Fehler zurück.

Im Gazastreifen provozieren derweil Unbekannte bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen palästinensischen Gruppierungen. In Gaza erschossen am Montag unbekannte Täter drei kleine Kinder eines ranghohen Geheimdienstoffiziers. Der Vater der drei, sechs und neun Jahre jungen ermordeten Brüder, Baha Baluscheh, ist Mitglied der Fatah-Bewegung von Präsident Mahmud Abbas. Baluschehs Kollegen machten die regierende Hamas für den Anschlag verantwortlich. Hamas-Sprecher Fausi Barhum wies dies zurück und verurteilte den Anschlag als »schreckliches, häßliches Verbrechen an unschuldigen Kindern«.

(AP/AFP/jW)

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