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Aus: Ausgabe vom 16.12.2006, Seite 16 / Aktion

Jahr der Abos und Geschenke

Noch 73 Genossenschaftsanteile, 89 Weihnachtsabos und 3600 Aktionsabos zu vergeben
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60 Jahre junge Welt: Geschenkideen gesucht
Von Mainz bis Himmelpforten, von Hamburg bis Berlin, von Schopfheim bis Magdeburg: Fast täglich kommen Anträge zur Mitgliedschaft in unserer Genossenschaft LPG junge Welt e.G. (bzw. Anteilserhöhungen von Genossinnen und Genossen, die bereits einen oder mehrere Anteile gezeichnet haben) aus der ganzen Republik. Die Anträge werden dem Vorstand auf der nächsten Sitzung vorgelegt und von ihm bestätigt. Für die Bearbeitung der Anträge ist ansonsten Gabi Thierling zuständig. Als Buchhalterin des Verlages ist sie eigentlich eher skeptisch eingestellt, aber mittlerweile glaubt auch sie, daß das Ziel der Genossenschaftskampagne (bis zum 60. Geburtstag der jungen Welt am 12.Februar sollen die ersten 1000 Anteile der Genossenschaft gezeichnet sein) tatsächlich erreichbar ist. Da dazu allerdings noch 73 weitere Anteile benötigt werden, meinte sie bei der gestrigen Lagebesprechung: »Nicht schlecht, aber es könnte ruhig noch besser laufen«. Und kehrt damit zu ihrer skeptischen Grundhaltung zurück.

Zu sozialdemokratisch?

Unsere Abokampagne für das Jahr 2007 heißt Kampa 60x60. Sie wird am 1. Januar 2007 starten und genau ein Jahr dauern. In diesem Zeitraum sollen 60x60, also 3600 gewonnen werden. Obwohl diese Aktion noch gar nicht begonnen hat, wird hier im Hause und in der Leserschaft heftig darüber diskutiert. 3600 Abos? Ist dieses Ziel überhaupt realistisch? Und wieso ausgerechnet 3600? Und was soll das heißen, Kampa 60x60? Ok, Kampa ist wohl die Kurzform von Kampagne, aber hatten die Sozis diesen Begriff in ihrem Bundestagswahlkampf nicht auch benutzt? Und ist der damit nicht für alle Zeiten verbrannt? Bis zum Januar ist noch etwas Zeit, darüber zu rätseln und endgültige Festlegungen zu treffen.

60 Wohnungen für die jW?

Es kommt aber nicht nur auf die richtigen Slogans an, sondern auch auf weitere gute Ideen zur Aktion. Eine großartige steuert Florian Kirner aus Dachau bei: »Der Charakter eines Geburtstages wird in der Welt des freien Warenverkehrs durch die begründete Erwartung bestimmt, daß man was geschenkt kriegt. Ein so gesunder wie lukrativer Gedanke, den wir zum 60. übernehmen sollten. Beispiele: Eulenspiegelverlag schenkt der jW zum 60. Geburtstag 60 Liederbücher von Degenhardt, die wir dann als Aboprämie (...) verlosen. Kostet Eulenspiegel nicht wirklich Geld, die Bücher sind ja schon gedruckt, macht aber Werbung für die in einem Kernspektrum, hilft uns extrem weiter – natürlich bereiten wir diese Art Geschenke in der jW groß und dankbar auf. In diesem Sinne: Linke Musiker stiften 60 CDs, die Rosa-Luxemburg-Stiftung stiftet 60 ???, die Linksfraktion spendet 60 nichtprivatisierte Wohnungen in Berlin (?), ein linker Aufkleberversand spendet 60x60 Aufkleber gegen Nazis (verschenken wir an die Antifa gegen ein Gruppenabo oder so), Oskar Lafontaine spendet 60 Freiabos für Hartz-IV-Empfänger, die Rote Hilfe 60 Gefangenenabos, eine lokale Friedensinitiative sammelt und spendet 60 Euro, eine Gewerkschaftsgliederung sammelt und spendet 60x60 Euro – egal was genau, aber der Ansatz ist klar: Wir füllen die Kasse und die Munitionskiste für Abokampagnen und sonstige Aktionen, indem wir uns mit 60 oder 60x60 Einheiten beschenken lassen. Wir haben ja Geburtstag und zwar einen runden! Diese Schenkungen werden öffentlich gemacht, was auch die Bereitschaft, jW zu unterstützen, wiederum öffentlich dokumentiert (...).« An diesem Gedanken werden wir basteln. Zunächst ergeht natürlich die Bitte an alle befreundeten Institutionen und Gruppen, aber auch Einzelpersonen, uns entsprechende Geburtstagsangebote zu präsentieren. Die könnten dann über das ganze Jahr verteilt vorgestellt werden, man muß also nicht bis zum 12. Februar warten. Es geht dabei in der Regel um 60 oder 60x60 Einheiten. Die Erlöse sollen vor allem zur Finanzierung dieser Aktion und für Abozuschüsse genutzt werden – damit könnte Jugendzentren, Büchereien oder aber auch Interessierte, die aus finanziellen Gründen auf das Abo verzichten müßten, ein Nachlaß beim Abopreis gewährt werden. Bei entsprechender Resonanz könnte diese Idee ein wesentliches Element der Kampagne werden.

Wie geht das mit der Kampagruppe?

Ein anderes ist die Bildung von regionalen Kampagruppen. Durch einen Leser und jW-Autoren wurde die Bildung einer solchen Gruppe für den Raum Dresden angeregt. Am kommenden Montag werden nun Peter Borak von der Verlagsleitung und Nick Brauns, jW-Autor und Mitbegründer der Münchener Leserinitiative, in Dresden über die Möglichkeiten einer solchen Gruppe mit Interessierten aus dem Raum Dresden diskutieren. Dazu wurde in der jungen Welt per Anzeige (siehe Seite 4) und per Brief eingeladen. Falls auch Sie aktiv werden und eine solche Gruppe für Ihre Region bilden wollen, melden Sie sich (aktionsbuero@jungewelt.de). Nach ersten in der Regel telefonischen Beratungen könnte dann in der Zeitung und per Brief zu einem ersten regionalen Treffen eingeladen werden. Wobei wir die Aboadressen aus Datenschutzgründen natürlich nicht aus der Hand geben, sondern die Briefeinladung hier vom Verlag aus organisieren. Zielstellung auch der Kampagruppen sind konkrete Beiträge zur Kampa 60x60 vor Ort. Und das bedeutet vor allem: Wie kommen wir an möglichst viele neue Abonnements für die junge Welt?

Schenken Sie intelligent?

Zum Beispiel möglichst viele Weihnachtsabos? Die sind der Auftakt der Aktion. Man kann diese dreimonatigen Abonnements noch bis Ende Dezember bestellen, die Auslieferung beginnt mit der Ausgabe vom 2.Januar (siehe nebenstehenden Coupon). Mit zur Zeit 41 Bestellungen sind wir allerdings noch 89 Abos vom gesetzten Ziel (130 sollen es bis zum 1. Januar werden) entfernt. Also: Legen auch Sie ein intelligentes Präsent untern Weihnachtsbaum – natürlich können Sie dieses Spezialabo inklusive Buchgeschenk und Geschenkurkunde auch zum Geburtstag oder einfach so verschenken. Damit helfen Sie, den Bekanntheitsgrad der jungen Welt zu erhöhen. Und der Kampa 60x60 zu einem gelungenen Start.

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Verlag, Redaktion, Genossenschaft

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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