»Mit Mielke und Keßler nichts zu schaffen«
Der Vorsitzende der sächsischen PDS, Peter Porsch, hat sich am Mittwoch für die Einsetzung einer Wahrheitskommission nach südafrikanischem Vorbild zur Aufarbeitung der DDR- Geschichte ausgesprochen.
Der PDS-Landesvorsitzende zeigte sich überzeugt, daß in einer solchen Kommission »auch diejenigen, die heute wegen ihrer früheren Tätigkeit noch geächtet sind«, mitarbeiten könnten. »Ich habe mit Mielke und Keßler nichts zu schaffen, aber mir geht es um die Wahrheit über die Unterdrückungsmechanismen zur damaligen Zeit«, sagte der PDS-Politiker.
Den Vorsitz einer solchen Kommission müßte eine Persönlichkeit innehaben, die absolut integer und unangreifbar sei. »Das könnte zum Beispiel ein Bischof sein.« Wer ohne Angst vor Strafe oder dem Verlust eines Arbeitsplatzes offen sagen könne, was er zu DDR-Zeiten gemacht habe und inwieweit er auch in Organisationen wie MfS oder SED eingebunden sei, rede natürlich viel freier.
Man könne zwar das Beispiel der südafrikanische Wahrheitskommission unter Vorsitz von Bischof Tutu nicht unbedingt nahtlos auf die BRD übertragen, aber das Prinzip, so Porsch, der zu DDR-Zeiten als Dozent an der Leipziger Karl-Marx-Uni arbeitete.
AP/jW
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