Aus: Ausgabe vom 23.12.2006, Seite 16 / Aktion
Rote Sachsen gründen Kampagnengruppe
Bloß nicht übernehmen
Wenn Sie jetzt denken, die sollen sich da mal bloß nicht übernehmen, haben Sie nicht ganz unrecht. Aber um unsere Situation zu entlasten, um aus den gegebenen Möglichkeiten ein Optimum herauszuholen, brauchen wir schlicht mehr Einnahmen, also mehr Leserinnen und Leser, genauer mehr bezahlte Abonnements im Bereich Internet und Print bzw. mehr Umsteiger auf eine höhere Preisklasse. Im Jahr unseres 60. Geburtstages wollen wir 60 mal 60, also 3600 Abos und Umsteiger gewinnen, das sind monatlich 300 und täglich zwischen zehn und elf Leser, die sich für uns entscheiden. Ohne gute Vorbereitung und ohne starke Unterstützung durch Sie werden wir dieses große Ziel nicht erreichen.Kampagruppe in Dresden
Die wichtigste Form ist dabei die Aktivität von einzelnen Leserinnen und Lesern. Man muß nämlich nicht gleich eine Kampagnengruppe ins Leben rufen, nur um ein paar Abonnements für die junge Welt einzuwerben. Man kann auch als Einzelperson überlegen, wen aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis, welche Arbeitskollegin oder welchen Genossen man mal auf ein Abonnement der jungen Welt ansprechen könnte. Als Einstiegsdroge dürfen Sie ruhig das kostenlose dreiwöchige Probeabo anbieten. Nutzen Sie doch die Feiertage auch für solche Gespräche. Andererseits hat es durchaus Vorteile, wenn man so was gemeinsam und organisiert angeht, in einer Kampagnengruppe zum Beispiel. Am vergangenen Montag trafen sich in Dresden 14 Interessierte mit Peter Borak vom Verlag und Nick Brauns, Autor der jungen Welt und Mitbegründer der Leserini in München. Angeregt hatte dieses erste Treffen unser Leser und Autor Markus Bernhardt. Eingeladen wurde über die junge Welt und mit Briefen. Diskutiert wurde über die Lage der Zeitung und die Möglichkeiten, die junge Welt in Dresden bekannter zu machen und die 60x60-Kampagne zu unterstützen. Alle Teilnehmenden haben sich bereiterklärt, daran aktiv mitzuwirken. Andere, die aus Zeitgründen nicht teilnehmen konnten, wollen zum nächsten Treffen eingeladen werden. Die Dresdener planen unter anderem eine Veranstaltung über den Zustand der Linken in Sachsen. Zudem gab es viele Anregungen, wie die junge Welt regional besser an den Kiosken plaziert werden kann. An den Verlag erging die dringende Bitte, Werbematerial und Merchandisingartikel zur Verfügung zu stellen. Das nächste Treffen soll am 24. Januar 2007 stattfinden. Wer jetzt Lust bekommt, in seiner Region ebenfalls eine Kampagnengruppe zu gründen, kann sich gerne an uns wenden. Jede sollte sich ein klares, abrechenbares Ziel setzen. Wir sind gespannt, was sich die Dresdener da zutrauen.Das geht auch anders
Eine andere Form der Unterstützung für unsere Zeitung wäre Werbung an der Bildungseinrichtung oder im Verein: Warum sollten sich nicht die Betreuer der Roten Peperonis, einer sozialistischen Kinder- und Jugendorganisation mit Sitz in Stuttgart, Gedanken darüber machen, wie sie in den eigenen Reihen zu ein paar Abos kommen? Oder der bundesweit organisierte Studentenverband? Oder Aktivisten einer Gesamtschule? Wir warten auf weitere Ideen und Anregungen und werden hier berichten. Ausdrücklich, um zur Nachahmung anzuregen.Verlag, Redaktion, Genossenschaft
Kontakt zum Aktionsbüro• 0 30/53 63 55-10 bzw. aktionsbuero@jungewelt.de
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!