Aus: Ausgabe vom 06.01.2007, Seite 16 / Aktion
DIE AKTION: Warum gerade 3600?
Aber wieso gerade 3600? Zunächst könnte man das ja für reine Spielerei halten: Die junge Welt wird 2007 immerhin 60 Jahre alt. Und 60 x 60 ergeben eben 3600. Wichtiger sind andere Überlegungen: Zum einen gibt es nicht nur Zuwächse im Abobereich. Zwar bleiben uns die meisten Leserinnen und Leser langfristig erhalten, trotzdem verlieren wir auch Abonnements. Selten wegen Unzufriedenheit mit dem Inhalt, aber öfter aus Zeitgründen. Der mit Abstand am häufigsten genannte Grund für Abbestellungen ist ökonomischer Natur. Die Verschärfung der sozialen Lage trifft auch viele unserer Leserinnen und Leser. Wir bieten zwar drei Preisklassen an, um dem gerecht zu werden. Das Sozialabo können wir aber nicht billiger machen. Zunächst brauchen wir also Abonnements oder Mehreinnahmen durch einen Preisumstieg, um diese Abbestellungen auszugleichen. Seit etwa 2001 gelingt uns das.
Zum anderen genügt das aber noch nicht, um Mehrkosten und Weiterentwicklungen zu finanzieren. Dazu braucht es (wie in den letzten zwei Jahren) deutlich mehr Zu- als Abgänge. Das kommt auch unseren Leserinnen und Lesern zugute: Dank besserer Arbeitsbedingungen können wir Ihnen ein besseres Produkt anbieten, konnten wir das Format vergrößern und den Internetauftritt erweitern. Veranstaltungen wie die Rosa-Luxemburg-Konferenz wären nicht mehr zu finanzieren, manche Prozesse nicht durchzustehen, konkrete Beiträge zur internationalen Solidarität (etwa die Mitwirkung beim deutschen Auftritt auf der Buchmesse in Havanna) nicht mehr leistbar. Und in den kommenden Monaten stehen kostenintensive Aufgaben an, die dabei helfen sollen, Zeitung und Service zu verbessern. Deshalb brauchen wir auch in diesem Jahr einen spürbaren Zuwachs an Einnahmen durch Abonnements. Aufgrund unserer Erfahrungen gehen wir davon aus, daß wir bei insgesamt 3600 neuen Internet- und Printabos bzw. Umsteigern den Abgang nicht nur kompensieren, sondern den errechneten notwendigen Zuwachs an bezahlten Abonnements erreichen.
Insgesamt geht es darum, Gegenkultur weiter auszubauen: Die Linke in diesem Land ist nicht sprach- und kulturlos. Und damit der bürgerlichen Übermacht nicht völlig ausgeliefert. Mit Ihrem Abonnement, mit Ihrem Umstieg auf eine höhere Preisklasse, mit Ihrer aktiven Mitwirkung beim Gewinnen neuer Leserinnen und Leser helfen Sie mit, dieser Gegenkultur mehr Einfluß zu verschaffen.
Verlag, Redaktion, Genossenchaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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HAMMER DER WOCHE
vom 06.01.2007