Kursschwenk beim Emissionshandel

Düsseldorf. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) schließt eine Versteigerung von Emissionszertifikaten nicht länger aus. »Wenn man den Marktpreis als die ausschlaggebende Größe beim Zertifikatehandel akzeptiert, spricht nichts dagegen, künftig Zertifikate im Stromsektor zu verkaufen oder zu versteigern«, sagte Glos dem Handelsblatt (Montagausgabe). Bislang hatte Glos die Versteigerung rigoros abgelehnt.

Bisher werden den Unternehmen die Zertifikate, die zur Emission von Kohlendioxid berechtigen, kostenlos zur Verfügung gestellt. Wer die ihm zugeteilten Zertifikate nicht komplett benötigt, kann überzählige Papiere an Unternehmen verkaufen, die wegen zu hoher Emissionen mit ihren Zertifikaten nicht auskommen. Die Energiekonzerne stellen ihren Kunden die für die Stromherstellung eingesetzten, kostenlos zugeteilten Zertifikate zum jeweiligen Marktpreis in Rechnung und erzielen so Mil­liardengewinne.

(ddp/jW)