Aus: Ausgabe vom 30.01.2007, Seite 1 / Ausland
Hunderte Tote in irakischer Pilgerstadt
Bei der Offensive von US-Besatzern und ihren irakischen Hilfstruppen in der Nähe der südirakischen Pilgerstadt Nadschaf starben am Sonntag mindestens 200 Menschen. Das bestätigte am Montag das »Verteidigungsministerium« in Bagdad. Die Stadtverwaltung von Nadschaf hatte zuvor die Zahl der Getöteten mit 250 bis 300 angegeben. Übereinstimmend wurde von über 120 Festgenommenen berichtet. Zudem seien mehr als 500 Waffen beschlagnahmt worden, hieß es aus Behördenkreisen.
Wer die Kämpfer waren, gegen die das Militär eingesetzt wurde, blieb am Montag unklar. Manche Berichte gingen von schiitischen Milizionären aus, andere sprachen von einer gemischten sunnitisch-schiitisch-arabischen Gruppe; von »Aufständischen« oder »Extremisten« war ebenso die Rede wie von einer »Miliz des Himmels«. Deren Anführer sei ums Leben gekommen, hieß es aus dem Gouverneursbüro in Nadschaf. Es handele sich um einen Iraker namens Samer Abu Kamar, genannt Ali ben Ali ben Abi Taleb. Dagegen benannte die Polizei der Stadt Ahmed Ibn Al Hassan als mutmaßlichen Führer. Der Sprecher des Gouverneurs, Ahmed Duaibel, meinte am Montag, es sei gelungen, eine »sunnitische Verschwörung aufzugedecken«, bei der die Bewaffneten geplant hätten, zu Wochenbeginn mehrere schiitische Geistliche zu töten.
Dem Vernehmen nach hatten irakische Regierungstruppen am Sonntag, nachdem sie die Milizen in den Feldern von Al-Sarka im Norden von Nadschaf umzingelt hatten, die US-Luftwaffe zur Hilfe gerufen. Bei dem Einsatz der Besatzungstruppen sei ein US-Hubschrauber sei abgestürzt. Zwei amerikanische Soldaten seien ums Leben gekommen. Daß der Helicopter von den mit Flugabwehrraketen ausgerüsteten Aufständischen abgeschossen worden ist, wurde von US-Seite nicht offiziell bestätigt. Erklärt wurde, daß drei irakische Polizisten bei den Kämpfen getötet und 30 weitere verletzt wurden. Ende Dezember hatte die US-Armee die Zuständigkeit für die Sicherheit in der Provinz Nadschaf an die Iraker übergeben.
Hunderttausende Schiiten hatten sich in den vergangenen Tagen auf den Weg zu den heiligen Stätten in Nadschaf und Kerbela gemacht, um das Aschura-Fest zu begehen. Bei den Feierlichkeiten, die am gestrigen Montag begannen, begehen die Schiiten den Todestag des Imams Hussein, dessen Schrein in Kerbela steht.
(AFP/AP/jW)
Wer die Kämpfer waren, gegen die das Militär eingesetzt wurde, blieb am Montag unklar. Manche Berichte gingen von schiitischen Milizionären aus, andere sprachen von einer gemischten sunnitisch-schiitisch-arabischen Gruppe; von »Aufständischen« oder »Extremisten« war ebenso die Rede wie von einer »Miliz des Himmels«. Deren Anführer sei ums Leben gekommen, hieß es aus dem Gouverneursbüro in Nadschaf. Es handele sich um einen Iraker namens Samer Abu Kamar, genannt Ali ben Ali ben Abi Taleb. Dagegen benannte die Polizei der Stadt Ahmed Ibn Al Hassan als mutmaßlichen Führer. Der Sprecher des Gouverneurs, Ahmed Duaibel, meinte am Montag, es sei gelungen, eine »sunnitische Verschwörung aufzugedecken«, bei der die Bewaffneten geplant hätten, zu Wochenbeginn mehrere schiitische Geistliche zu töten.
Dem Vernehmen nach hatten irakische Regierungstruppen am Sonntag, nachdem sie die Milizen in den Feldern von Al-Sarka im Norden von Nadschaf umzingelt hatten, die US-Luftwaffe zur Hilfe gerufen. Bei dem Einsatz der Besatzungstruppen sei ein US-Hubschrauber sei abgestürzt. Zwei amerikanische Soldaten seien ums Leben gekommen. Daß der Helicopter von den mit Flugabwehrraketen ausgerüsteten Aufständischen abgeschossen worden ist, wurde von US-Seite nicht offiziell bestätigt. Erklärt wurde, daß drei irakische Polizisten bei den Kämpfen getötet und 30 weitere verletzt wurden. Ende Dezember hatte die US-Armee die Zuständigkeit für die Sicherheit in der Provinz Nadschaf an die Iraker übergeben.
Hunderttausende Schiiten hatten sich in den vergangenen Tagen auf den Weg zu den heiligen Stätten in Nadschaf und Kerbela gemacht, um das Aschura-Fest zu begehen. Bei den Feierlichkeiten, die am gestrigen Montag begannen, begehen die Schiiten den Todestag des Imams Hussein, dessen Schrein in Kerbela steht.
(AFP/AP/jW)
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