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Aus: Ausgabe vom 31.01.2007, Seite 1 / Ausland

Israel bombardiert Gazastreifen

Über 20 Festnahmen nach Selbstmordanschlag in Eilat. Waffenruhe zwischen Hamas und Fatah
Die israelische Luftwaffe hat am Dienstag morgen nach eigenen Angaben einen Bombenangriff im Gazastreifen geflogen und damit den Waffenstillstand mit den Palästinensern gebrochen. Ziel des Angriffs soll ein »Schmugglertunnel« bei Rafah gewesen sein, über den angeblich der Selbstmordattentäter im Badeort Eilat am Vortag nach Israel eingedrungen sein soll. Bei dem Anschlag hatte der Täter am Montag drei Menschen mit sich in den Tod gerissen.

Der israelische Verteidigungsminister Amir Peretz besuchte am Dienstag den Anschlagsort und kündigte verschärfte Kontrollen zum Schutz der Israelis an. Ministerpräsident Ehud Olmert berief eine Sitzung seines Sicherheitsrats ein. Israelische Soldaten nahmen im Gebiet von Nablus im Westjordanland über 20 mutmaßliche Hamas- und Fatah-Mitglieder fest.

Nach tagelangen heftigen Kämpfen zwischen Fatah und Hamas ist am Dienstag morgen im Gazastreifen ein Waffenstillstand in Kraft getreten. In der Nähe öffentlicher Gebäude waren schwer bewaffnete Sicherheitsdienste postiert. Die Straßen zum Hauptquartier der Sicherheitskräfte sowie zum Gebäudekomplex der Präsidentschaft und der Regierung in Gaza waren abgesperrt. Das öffentliche Leben ruhte zum großen Teil, die meisten Geschäfte blieben geschlossen.


Palästinenserpräsident Mahmud Abbas von der Fatah bezeichnete die Sicherheitstruppe der Hamas erneut als »illegal« und forderte ihre Eingliederung in die palästinensischen Sicherheitsdienste. Er äußerte sich in Kairo im Anschluß an ein Krisengespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak. Als »derzeitiges Hauptziel« bezeichnete Abbas die Bildung einer »Regierung der nationalen Einheit« unter Einschluß von Hamas und Fatah. Zugleich verurteilte er das Attentat in Eilat. Der palästinensische Regierungschef Ismail Hanija von der Hamas sagte in Gaza, er hoffe, das Schweigen der Waffen werde andauern und Gespräche zur Bildung einer nationalen Einheitsregierung ermöglichen.

(AP/AFP/jW)