Fußball-Randspalte

Geisterstadien

Leipzig/Mailand. DFB-Präsident Theo Zwanziger hat nach den schweren Ausschreitungen am Samstag in Leipzig Konsequenzen angekündigt. Der 61jährige sagte dem Rundfunksender MDR Info, daß er sich Fußballspiele vor leeren Rängen vorstellen könne. Wie der sid erfuhr, wird die Absage anstehender Sechstliga-Partien des Ex-Europacupfinalisten 1. FC Lok Leipzig für die nächsten Wochen in Erwägung gezogen. »Denn zum Fußball gehört auch eine Geisteshaltung, die nicht in eine Richtung geht, wie es am Samstag in Leipzig passiert ist«, meinte Zwanziger. Er verwies ausdrücklich auf die Verantwortung der Vereine, derartige Auseinandersetzungen zu unterbinden: »Wenn es nicht gelingt, diese radikalen Gruppen von den anderen zu trennen, dann wird es dort keinen Fußball mehr geben.« Zugleich entschuldigte er sich bei den Polizisten. Es sei ein Skandal, was dort passiert sei.

Im italienischen Fußball, wo kürzlich ein Polizist von Hooligans umgebracht worden war, rumort es weiter. Roberto Mancini, Coach des gegenwärtigen Tabellenführers und Meisters der Serie A, Inter Mailand, fordert eine Aussetzung der Meisterschaft, bis alle Stadien in Italien den Sicherheitsstandards angepaßt sind und überall wieder Zuschauer zugelassen werden. Mancini schlug vor, den Titel dem augenblicklichen Tabellenführer zuzusprechen und die Meisterschaft abzubrechen. Luca Pancalli, Chef des italienischen Fußballverbandes, zog hingegen eine positive Bilanz des Sonntags mit fünf Geisterspielen und sprach von einem Wendepunkt. (sid/jW)

Bye-bye Bielefeld

Bielefeld. Bielefelds Trainer Thomas von Heesen hat nach der 0:1-Niederlage bei Bayern München seinen Rücktritt erklärt. Er habe sich schon im Vorfeld mit dem Verein darauf verständigt, seinen Vertrag ab Montag aufzulösen, sagte der 45jährige. Sein Nachfolger ist der bisherige Assistent Frank Geideck, der von Heesen eigentlich erst nach der Saison ablösen sollte.

(sid/jW)