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Aus: Ausgabe vom 06.03.2007, Seite 13 / Feuilleton

Ins Dorf

Das berühmteste Werk ist seiner Mutter zu verdanken: 1950 besuchte sie den knapp 22jährigen Gabriel Garcia Márquez an der Universität und überredete ihn, wegen des Verkaufs des Familiensitzes noch einmal in die alte Heimat zurückzukehren. Bei der beschwerlichen Reise habe ihn der »Prankenschlag der Nostalgie« getroffen, schrieb der kolumbianische Schriftsteller später – sein Geburtsort Aracataca wurde Vorbild für den Ort Macondo aus »Hundert Jahre Einsamkeit«. Für diesen Roman erhielt Garcia Márquez 1982 den Literatur-Nobelpreis. Seine Kombination aus Literatur und Journalismus gilt als »magischer Realismus«.

1955 wurde er bekannt, als er in seiner Reportage »Bericht eines Schiffbrüchigen« das Regime des kolumbianischen Diktators Rojas Pinilla angriff. Um den jungen Journalisten zu schützen, schickte ihn seine Zeitung als Korrespondenten nach Europa; er reiste unter anderem nach Ungarn, in die DDR und in die UdSSR. Ende der 50er Jahre begann die Freundschaft zu Fidel Castro. Entgegen allen Anfeindungen weigert sich Márquez standhaft, sich von Castro zu distanzieren. Warum sollte er auch? Im Dezember nahm er in Havanna an den Feierlichkeiten zu dessen 80. Geburtstag teil. Heute wird er selbst 80 Jahre alt.


(AP/jW)

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