Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 15.03.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund. Aufklären statt verschleiern?

Der »Zentralrat der Ex-Muslime« und Kampagnenleiter Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung sind mit ihrer medialen Präsenz vollauf zufrieden. »In den Räumen der Bundespressekonferenz geschah Seltenes: anwesende Journalisten klatschten mehrmals Beifall«, schrieben sie nach ihrer Vorstellung Ende Februar. Der »Zentralrat der Ex-Muslime« hatte zu seiner ersten Pressekonferenz nach Berlin eingeladen und »alles, was Rang und Namen in den deutschen und internationalen Medien hat, war erschienen oder hatte im Vorfeld Interviews geführt. Von CNN über Reuters, dpa, AFP, ARD, ZDF, Arte, Spiegel online, Deutschlandfunk, der Deutschen Welle, WDR, FAZ bis hin zum epd.« Wie viele Menschen der »Zentralrat der Ex-Muslime« in Deutschland eigentlich vertritt, können oder wollen die Initiatoren allerdings nicht sagen. Sie verweisen statt dessen auf eine Untersuchung der »Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland« (fowid), die »im Lauf der nächsten Monate« durchgeführt werden soll.

Für den Herbst kündigen Michael Schmidt-Salomon und der »Zentralrat der Ex-Muslime« unter dem Slogan »Aufklären statt Verschleiern« mittlerweile eine »Kritische Islamkonferenz« an, die »in Kooperation mit anderen islamkritischen Institutionen« geplant sei. Die Konferenzmacher wittern eine BRD-weite Verschwörung: »Der Block der ›Freunde des Islam‹ in Wirtschaft, Politik, Medien, Wissenschaft, Kirchen etc. ist eng vernetzt und bildet eine lagerübergreifende Strömung, die von ›Berufsdialogisten‹ über poststalinistische Antiimperialisten bis hin zu rechtsextremistischen Islamverehrern reicht«, heißt es in ersten Werbematerialien allen Ernstes. Demgegenüber seien die Vertreter einer demokratisch-emanzipatorischen Kritik am Islam/Islamismus noch nicht in ausreichendem Maße vernetzt. Es gelte daher, »in einen nachhaltigen Kommunikationsprozeß über die globalen und innenpolitischen Bedrohungspotentiale der islamischen Herrschaftskultur einzutreten«.


(rg)

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