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Aus: Ausgabe vom 20.03.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Umfrage. Besatzer machen hoffnungslos

Vier Jahre nach Beginn des Irak-Kriegs blickt die dortige Bevölkerung pessimistischer in die Zukunft als je zuvor. So glaubt nur noch eine Minderheit von 42 Prozent, daß es ihre Kinder einmal besser haben werden. Nur gut ein Drittel rechnet kurzfristig mit einer Besserung der Lage. Dies ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Umfrage unter mehr als 2000 Irakern, die das Meinungsforschungsinstitut D 3 Systems im Auftrag der Fernsehsender ARD, ABC News, BBC und der Zeitung USA Today durchführte.

Hauptproblem für die meisten Iraker ist die mangelnde Sicherheit im besetzten Irak. Die Hauptschuld für Gewalt und Terror wird den USA und Präsident George W. Bush angelastet. 40 Prozent machten sie für die schlechte Sicherheitslage verantwortlich, nur 18 Prozent nannten islamistische Kämpfer aus dem Umfeld von Al Qaida als mutmaßlich Verantwortliche. Wenig Wunder also, daß sich fast 80 Prozent der Befragten gegen die Präsenz »ausländischer Truppen« auf irakischem Territorium aussprachen. Der Begriff »Besatzer« wird in der Präsentation der Umfrageergebnisse konsequent vermieden. Den vorgestellten Zahlen zufolge plädierten nur 35 Prozent für einen sofortigen Abzug der US-Truppen. Die große Mehrheit wolle zunächst abwarten, bis sich die Sicherheitslage verbessert habe und die irakischen Sicherheitskräfte dies garantieren können. »Allein in diesem Widerspruch kommt Beobachtern zufolge die Hoffnungslosigkeit, Resignation und Traumatisierung der irakischen Zivilbevölkerung zum Ausdruck«, analysierte dazu die Nachrichtenagentur AP.

Erstmals bei einer Umfrage wurden Anschläge auf die Besatzungstruppen mehrheitlich verteidigt. 51 aller Iraker und sogar 94 Prozent der sunnitischen Bevölkerung halten solche Angriffe demnach für legitim – das sind dreimal so viele wie bei einer vergleichbaren Umfrage 2004.

(AP/jW)

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