Aus: Ausgabe vom 04.04.2007, Seite 3 / Schwerpunkt
Konfliktpotential. Für weiteren Zündstoff ist gesorgt
Eine Auswahl der aktuellen Scharmützel zwischen Warschau, Prag und Berlin: Wie am 2. April bekannt wurde, schaltet sich die Europäische Kommission in den Streit um die deutsch-polnischen Beziehungen ein. Die EU-Kommission prüft den Vorwurf, deutsche Jugendämter und Gerichte würden ausländische Ehepartner bei Umgangs- und Sorgerechtsfällen diskriminieren.
Gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger griff der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg die deutsche Kritik an der Raketenabwehr Ende März scharf an: »Wenn Sie glauben, daß Sie mit einem Radar in der Nähe von Prag und ein paar Raketen in Polen, die nicht einmal ein Bruchteil dessen sind, was im benachbarten Rußland aufgebaut ist, ein Wettrüsten anregen, ist das reiner Blödsinn.«
Polen gilt laut einer einer Umfrage des ZDF-Politbarometers als das mit Abstand unbeliebteste Land in Deutschland. 23 Prozent der Befragten gaben an, Polen »nicht besonders zu mögen«, auf Platz zwei folgt Rumänien mit elf Prozent, vor Großbritanien mit sieben Prozent. Nur fünf Prozent aller Teilnehmer an einer Onlineumfrage der Financial Times Deutschland waren der Meinung, das die Beziehungen zu Polen »besonders wichtig« seien.
Laut einer Studie des Allensbacher Instituts sind die Ängste vor dem deutschen Revanchismus in Polen und Tschechien weit verbreitet. 61 Prozent der Polen und 38 Prozent der Tschechen halten es für wahrscheinlich, daß die Bundesregierung ehemalige deutsche Gebiete zurückfordern oder dafür Entschädigung verlangen werde. Die Vertriebenenverbände haben ein entsprechendes Renommee: 41 Prozent der Polen und 39 Prozent der Tschechen vertreten den Standpunkt, daß es ihnen nur darum gehe, verlorene Grundstücke zurückzuerlangen.
Laut einer Spiegel-Umfrage nehmen revanchistische Tendenzen in der BRD stark zu. Die Frage, ob sie Schlesien und Ostpreußen nach wie vor als deutsch »empfinden würden«, bejahten 24 Prozent der Befragten. Genau der gleiche Prozentsatz aller Befragten ist nicht damit einverstanden, daß die BRD sich vertraglich verpflichtet hat, für immer darauf zu verzichten. 40 Prozent bedauern es, daß diese ehemals deutschen Gebiete seit dem Zweiten Weltkrieg nun zu anderen Ländern gehören.
(tk)
Gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger griff der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg die deutsche Kritik an der Raketenabwehr Ende März scharf an: »Wenn Sie glauben, daß Sie mit einem Radar in der Nähe von Prag und ein paar Raketen in Polen, die nicht einmal ein Bruchteil dessen sind, was im benachbarten Rußland aufgebaut ist, ein Wettrüsten anregen, ist das reiner Blödsinn.«
Polen gilt laut einer einer Umfrage des ZDF-Politbarometers als das mit Abstand unbeliebteste Land in Deutschland. 23 Prozent der Befragten gaben an, Polen »nicht besonders zu mögen«, auf Platz zwei folgt Rumänien mit elf Prozent, vor Großbritanien mit sieben Prozent. Nur fünf Prozent aller Teilnehmer an einer Onlineumfrage der Financial Times Deutschland waren der Meinung, das die Beziehungen zu Polen »besonders wichtig« seien.
Laut einer Studie des Allensbacher Instituts sind die Ängste vor dem deutschen Revanchismus in Polen und Tschechien weit verbreitet. 61 Prozent der Polen und 38 Prozent der Tschechen halten es für wahrscheinlich, daß die Bundesregierung ehemalige deutsche Gebiete zurückfordern oder dafür Entschädigung verlangen werde. Die Vertriebenenverbände haben ein entsprechendes Renommee: 41 Prozent der Polen und 39 Prozent der Tschechen vertreten den Standpunkt, daß es ihnen nur darum gehe, verlorene Grundstücke zurückzuerlangen.
Laut einer Spiegel-Umfrage nehmen revanchistische Tendenzen in der BRD stark zu. Die Frage, ob sie Schlesien und Ostpreußen nach wie vor als deutsch »empfinden würden«, bejahten 24 Prozent der Befragten. Genau der gleiche Prozentsatz aller Befragten ist nicht damit einverstanden, daß die BRD sich vertraglich verpflichtet hat, für immer darauf zu verzichten. 40 Prozent bedauern es, daß diese ehemals deutschen Gebiete seit dem Zweiten Weltkrieg nun zu anderen Ländern gehören.
(tk)
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