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Aus: Ausgabe vom 05.05.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Namhafte Vorgänger

1946 als eine zunächst der SPD eng verbundene Organisation in Hamburg gegründet, entwickelte sich der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) nach der Abspaltung von der Sozialdemokratie im Jahr 1961 zum Sammelbecken der Neuen Linken. Hintergrund für die Verwerfungen mit der Mutterpartei waren Spannungen in Fragen der deutschen Wiederbewaffnung, der Antiatombewegung sowie des Godesberger Parteiprogramms. Unter Führung von Rudi Dutschke, Dieter Kunzelmann und Bernd Rabehl ent­wickelte sich der SDS in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre zur Speerspitze der Außerparlamentarischen Opposition (APO) in Westdeutschland, insbesondere im Kampf gegen die Notstandsgesetze. Zu seiner Hochphase zählte der Verband bundesweit 2500 Mitglieder, bevor er sich, durch Flügelkämpfe zwischen marxistischen Traditionalisten und Antiautoritären zerrissen, im März 1970 selbst auflöste.

Als Reaktion auf die Radikalisierung des SDS gingen 1960 mehrere parteiloyale Hochschulgruppen im Sozialdemokratischen Hochschulbund (SHB) auf. Später näherte sich der Verband wieder dem SDS an, wofür Differenzen mit der SPD wegen der Verbandsforderung nach Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze ursächlich waren. Nach 1989 verlor der inzwischen von marxistischen Positionen dominierte Verband den Rückhalt durch SPD und Jusos, weil dieser die Niederschlagung der Studentenbewegung in China nur halbherzig verurteilt habe. 1992 löste sich der SHB-Bundesverband auf.


1969 schlossen sich einige SDS-Gruppen des orthodoxen Flügels zur Assoziation Marxistischer Studenten zusammen, aus der 1971 der Mar­xistische Studentenbund Spartakus (MSB Spartakus) hervorging. Der DKP-nahe Verband erlebte seine Blüte in den 1970er Jahren, als er zeitweise mehr als 6 500 Mitglieder zählte, bevor er nach dem Ende der DDR 1990 von der Bild­fläche verschwand. (rwu)

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