Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 07.05.2007, Seite 13 / Feuilleton

Unter befreundeten Feinden

Mit Elfriede Jelineks RAF-Drama »Ulrike Maria Stuart« wurde am Samstag das 44. Theatertreffen in Berlin eröffnet. Bis 20. Mai sind in Berlin zehn bessere Inszenierungen des bundesdeutschen Staatstheaters der letzten zwölf Monate zu sehen. »Ulrike Maria Stuart« entstand am Hamburger Thalia Theater unter der Regie von Nicolas Stemann. Jelinek hat Schillers »Maria Stuart« umgeschrieben, ihre Hauptfiguren sind Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Stemanns Inszenierung ist zwanghaft um Abstand durch Witz und Unterhaltung bemüht. Vor einem riesigen RAF-Stern hängt ein glitzernder Vorhang, davor tanzen die Akteure gelegentlich wie in einer Revue. Interaktiver Höhepunkt: Das Publikum soll Wasserbomben auf Pappfiguren werfen, die Politiker wie Roland Koch oder Klaus Wowereit repräsentieren. Zum Schluß wird mit Schlagzeug und E-Gitarre gerockt: »Wir haben nichts bewirkt«, kreischen die Akteure. Eine Rückkopplung beendet das Ganze. Es gab viel Applaus für die Inszenierung – auch von Wowereit, der zuvor sichtlich vergnügt versucht hatte, eine Wasserbombe auf sein eigenes Konterfei zu werfen. Das Festival-Motto ist »Unter Freunden«.

(AP/jW)

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