Protest gegen Kriegsherren im Parlament
Dschalalabad. Aus Protest gegen den Ausschluß einer prominenten Abgeordneten aus dem Parlament in Kabul sind am Freitag 200 Menschen in der ostafghanischen Stadt Dschalalabad auf die Straßen gegangen. Die Demonstranten, die lautstark die Wiedereinsetzung von Malalai Dschoja als Volksvertreterin forderten, bestanden zu etwa der Hälfte aus Frauen in Burka – ein Ganzkörperschleier mit vergittertem Schlitz in Augenhöhe. Sie wandten sich dagegen, daß die Parlamentsmehrheit die 29jährige Abgeordnete bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode suspendierte, obwohl sie 2005 in der westlichen Provinz mit der zweithöchsten Stimmenzahl gewählt worden war. Sprechchöre richteten sich u. a. gegen Kriegsherren und ihre Seilschaften im Parlament, dabei fiel auch der Name des früheren Staatspräsidenten Burhanuddin Rabbani. In der Provinz Farah hatte es bereits am Donnerstag eine Demonstration aus Solidarität mit der Abgeordneten gegeben. Dschoja, die sich für Frauen- und Menschenrechte einsetzt, hatte sich im Parlament mehrmals mit den dort vertretenen früheren Warlords angelegt.
Am Montag hatte eine große Mehrheit der Abgeordneten für Dschojas Verbannung aus dem Parlament gestimmt, weil sie die Volksversammlung verunglimpft habe. Dschoja hatte in einem Fernsehinterview gesagt, im Parlament herrschten schlimmere Zustände als in einem Stall. (AFP/jW)
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