Aus: Ausgabe vom 26.05.2007, Seite 16 / Aktion
Mehr junge Welt
In der Tat: Mit den Einnahmen von 972 Abos könnten wir nur einen Bruchteil der sowieso sehr bescheidenen Gehälter bezahlen – und sonst nichts. Mit anderen Worten: Keine einzige Ausgabe der jungen Welt wäre finanzierbar. Zum Glück verhält es sich so, daß allein die Internetausgabe von schon mehr als 1000 Personen in Aboform genutzt wird. Insgesamt verfügen wir über 14400 bezahlte Abonnements. Auch diese Zahlen sind sehr bescheiden und reichen kaum für die Finanzierung. Deshalb haben wir uns für dieses Jahr vorgenommen, 3600 Abonnements im Print- und Onlinebereich hinzuzugewinnen. Zwar werden wir in diesem Zeitraum leider auch einige Abonnements verlieren, trotzdem würde unter dem Strich der Gesamtbestand an bezahlten Abonnements deutlich angehoben. Und das könnte uns eine verbesserte ökonomische Ausgangssituation verschaffen. Die Zahl unten rechts auf dieser Seite berichtet jede Woche neu den aktuellen Stand, also wie viele von den angepeilten 3600 Abonnements und Umsteiger wir insgesamt schon erreicht haben. Daß wir trotz Umzug und Aboumstellung in dieser Woche ein respektables Zwischenergebnis von 1010 Abos und Umstiegen auf eine höhere Preisklasse melden können, verdanken wir dem Engagement unserer Leserinnen und Leser, die einzeln oder in Kampagruppen mit uns um Abos ringen. Damit neue Leserinnen und Leser, die die Seite 16 nicht schon intensiv kennengelernt haben, nicht jedesmal einen Schreck bekommen, haben wir die Wochenmeldung unten rechts etwas klarer gestaltet.
In einer Woche beginnt die heiße Phase der Protestaktionen in der Rostocker Region gegen den G-8-Gipfel. Für die junge Welt ist die Berichterstattung über Protestaktionen, die Analyse der kapitalistischen Entwicklungsprozesse und ihre aufklärerische Kommentierung kein Saisongeschäft. Deshalb ist jede Ausgabe der jungen Welt eine Ausgabe gegen Krieg, Ausbeutung und G8, das ganze Jahr über. Und trotzdem wollen wir in der Zeit vom Freitag, den 1. bis voraussichtlich Freitag, den 8. Juni 2007, redaktionell besondere Ideen umsetzen. Wichtigster Plan: Die Internetausgabe der jungen Welt wird in diesen Tagen als zusätzliches Medium nutzbar gemacht. Neben der Bereitstellung der aktuellen jW-Ausgabe schon am Vorabend (ab etwa 20 Uhr) werden wir in einer Kernzeit von 9 Uhr bis 21 Uhr (und je nach Situation auch darüber hinaus) die jW-Onlineausgabe in einen aktuellen Nachrichtendienst erweitern. Im G-8-Protest-Spezial werden wir – aufgegliedert in vier verschiedene Rubriken – laufend wichtige bzw. interessante Beiträge ins Netz stellen: Eine Rubrik ist aktuellen Nachrichten vorbehalten, in einer zweiten werden nationale und internationale Medien ausgewertet, in einer dritten Rubrik Fotostrecken veröffentlicht und in der vierten Ereignisse und Entwicklungen kommentiert und Interviews wiedergegeben. Die konzentrierteste Form der Beschreibung und Auswertung der Tagesereignisse finden Sie natürlich wie gewohnt in der täglichen Ausgabe der jungen Welt – egal ob Print- oder Onlineversion. Die vier Internetrubriken gibt es also zusätzlich, mit den wichtigsten Neuigkeiten schon vorab zur jW-Onlineausgabe. Damit wir möglichst umfassend berichten können, wird die Redaktion in Berlin verstärkt und sind zusätzlich Journalisten und Bildreporter an verschiedenen Stellen eingesetzt. Gerne können aber auch Sie uns wichtige Beobachtungen mitteilen. Dafür werden wir eine Hotline einrichten. Bitte verfolgen Sie unsere Aktivitäten – wir sind sehr daran interessiert, hinterher präzise Schlußfolgerungen zu ziehen – für künftige Projekte. Sie erreichen unser G-8-Spezial über jungewelt.de oder über die Sonderdomain g8.jungewelt.de ab dem 1. Juni. Und falls Sie ein mobiles Endgerät benutzen, stellen wir Ihnen eine besonders aufgearbeitete Form unter mobile.jungewelt.de/g8 zur Verfügung.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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