Aus: Ausgabe vom 24.07.2007, Seite 13 / Feuilleton
Keine Päpstin mehr für Volker
Regisseur Volker Schlöndorff, der für Constantin Film die Verfilmung des Romans »Die Päpstin« von Donna Cross vorbereitete, ist am Freitag von seiner Produktionsfirma gekündigt worden. Der Produktionsvorstand der Constantin Film AG, Martin Moszkowicz, sagte am Montag, Hintergrund für die Kündigung sei ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 12. Juli gewesen, »über den wir uns sehr gewundert haben«. Schlöndorff habe darin öffentlich und ohne Absprache mit seiner Produktionsfirma gegen eine bestimmte Art der Auswertung und eine damit verbundene vermeintliche Auswirkung auf die Produktionsqualität von Filmen Stellung genommen. Schlöndorff hatte in dem Artikel neue Mischformen von Film und Fernsehen kritisiert. Es beunruhige ihn, daß neue große Filmprojekte unter Ausnutzung von Filmfördermitteln und in Koproduktion mit dem Fernsehen entstünden, erst im Kino liefen und danach zu TV-Mehrteilern umgearbeitet und als »Director’s Cut« vermarktet würden. Er nannte Beispiele wie die Constantin-Produktionen »Der Untergang« oder »Baader-Meinhof-Komplex«. In der Süddeutschen Zeitung (Montagausgabe) sagte Schlöndorff weiter, ihm sei nicht klar gewesen, »wie sehr sich mein Bemühen um eine allgemeine filmpolitische Auseinandersetzung arbeitsrechtlich gegen mich verwenden lassen würde«. Constantin werfe ihm vor, das Vertrauensverhältnis zerstört zu haben. (ddp/jW)
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