Aus: Ausgabe vom 24.07.2007, Seite 12 / Feuilleton
Toter Nachlaßverwalter
Mehr als hundert unveröffentlichte Gedichte, Fotografien und persönliche Gegenstände der chilenischen Dichterin und Nobelpreisträgerin Gabriela Mistral sind in den USA aufgetaucht. Wie die chilenische Tageszeitung El Mercurio am Sonntag berichtete, befanden sich die Sachen im Besitz eines Nachlaßverwalters, der gestorben ist. Bei ihm wurden 40000 Dokumente gefunden, darunter Briefwechsel Mistrals mit Intellektuellen und ihr erstes Buch »Desolación« (»Trostlosigkeit«), das 1922 zunächst in New York, erst danach in Chile veröffentlicht wurde. Mistral wurde als Lucila Godoy Alcayaga 1889 im chilenischen Vicuna geboren. 1914 gewann sie für »Sonetos de la Muerte« den chilenischen Literaturpreis. Bis zur Veröffentlichung von »Desolación« arbeitete sie als Lehrerin. Sie war mit Lotte und Stefan Zweig befreundet. Von allen Stimmungen lag ihr die Traurigkeit am besten. 1957 starb sie in New York an einem Krebsleiden. Den Literaturnobelpreis erhielt sie 1945. (AFP/jW)
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