Aus: Ausgabe vom 31.07.2007, Seite 13 / Feuilleton
Ingmar Bergman tot
Am Montag ist der schwedische Regisseur Ingmar Bergman im Alter von 89 Jahren in seinem Haus auf der Ostseeinsel Farö gestorben. Aus dem Autorenkino ist der spröde Anspruchskünstler kaum wegzudenken. Geboren wurde er am 14. Juli 1918 im schwedischen Uppsala. Mitte der 1940 legte er los. Mit düsteren Adoloszenzgeschichten. Die waren den meisten Kinobesuchern zu miesepetrig. Es waren die Jurys und Kritiker, die Bergmann populär werden ließen. Für »Lächeln einer Sommernacht« (1955) erhielt er in Cannes den Großen Preis. »Wilde Erdbeeren« (1957) wurde dann so ziemlich überall ausgezeichnet.
1962 kam Bergmans erster mittlerer Kassenerfolg in die Kinos: »Das Schweigen«, die Geschichte einer Nymphomanin. Wegen einer freizügigen Liebesszene befürchteten Moralapostel den Ausverkauf alles Heiligen an den Kinokassen. Daher die hohen Besucherzahlen. Erst elf Jahre später hatte Bergman mit »Szenen einer Ehe« in Kino- und Fernsehversion den nächsten Erfolg. Sein letzter Film »Saraband« (2003) war eine Fortsetzung (Darsteller: Liv Ullmann, Erland Josephson) dieser Szenen.
Zwischenzeitlich, nämlich 1976, war der achtfache Vater von einer Theaterprobe weg verhaftet worden. Wegen Steuerhinterziehung. Er zog danach in eine psychiatrische Klinik, verließ Schweden, wegen der »machtbesessenen Bürokratie«, kehrte jedoch 1978 als Direktor des »Dramaten«, des Königlichen Dramatischen Theaters, nach Stockholm zurück. Drei Jahre später kam seine Familiensaga »Fanny und Alexander« in die Kinos, die »Summe seines Lebens als Filmemacher«. Dieser Film gilt auch als Aufarbeitung der Kindheit Bergmans in einem autoritären, lustfeindlich protestantischen Pastorenhaushalt.
Als seine letzte von mehr als 100 Theater- und Operninszenierungen präsentierte Bergman 2002 im »Dramaten« Ibsens »Gespenster« in einer eigenen Übersetzung, ergänzt mit Dialogen aus anderen Werken. Seine Autobiographie »Laterna magica« ist 1987 erschienen. Ausführlicher Nachruf folgt.
(ddp/jW)
1962 kam Bergmans erster mittlerer Kassenerfolg in die Kinos: »Das Schweigen«, die Geschichte einer Nymphomanin. Wegen einer freizügigen Liebesszene befürchteten Moralapostel den Ausverkauf alles Heiligen an den Kinokassen. Daher die hohen Besucherzahlen. Erst elf Jahre später hatte Bergman mit »Szenen einer Ehe« in Kino- und Fernsehversion den nächsten Erfolg. Sein letzter Film »Saraband« (2003) war eine Fortsetzung (Darsteller: Liv Ullmann, Erland Josephson) dieser Szenen.
Zwischenzeitlich, nämlich 1976, war der achtfache Vater von einer Theaterprobe weg verhaftet worden. Wegen Steuerhinterziehung. Er zog danach in eine psychiatrische Klinik, verließ Schweden, wegen der »machtbesessenen Bürokratie«, kehrte jedoch 1978 als Direktor des »Dramaten«, des Königlichen Dramatischen Theaters, nach Stockholm zurück. Drei Jahre später kam seine Familiensaga »Fanny und Alexander« in die Kinos, die »Summe seines Lebens als Filmemacher«. Dieser Film gilt auch als Aufarbeitung der Kindheit Bergmans in einem autoritären, lustfeindlich protestantischen Pastorenhaushalt.
Als seine letzte von mehr als 100 Theater- und Operninszenierungen präsentierte Bergman 2002 im »Dramaten« Ibsens »Gespenster« in einer eigenen Übersetzung, ergänzt mit Dialogen aus anderen Werken. Seine Autobiographie »Laterna magica« ist 1987 erschienen. Ausführlicher Nachruf folgt.
(ddp/jW)
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