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Aus: Ausgabe vom 31.07.2007, Seite 5 / Inland

Rekruten entlasten ihre Ausbilder

Münster. Im Prozeß um Mißhandlungen von Rekruten in der Coesfelder Freiherr-vom-Stein-Kaserne sind die damaligen Ausbilder der Bundeswehr von Zeugen entlastet worden. Ein 26-jähriger früherer Rekrut aus Bochum berichtete am Montag vor dem Landgericht Münster, er sei von einem Ausbilder gefragt worden, ob er ein Problem damit habe, wenn man ihn mit der Kübelspritze naß mache. Das habe er verneint. Ein 23 Jahre alter ehemaliger Wehrpflichtiger aus Sassenberg wußte nichts »Negatives über seine Ausbilder zu berichten«. Entgegen seinen Angaben bei der Polizeivernehmung konnte er vor Gericht auf den ihm gezeigten Fotos niemanden wiedererkennen. Ein 24 Jahre alter Zeuge betonte, ihn hätten die fingierten Geiselnahmen nicht verängstigt. »Nein, ich hatte keine Angst, als wir glauben sollten, daß gerade jemand neben mir erschossen wurde. Ich wußte ja, daß es unsere Ausbilder waren, die uns gefangen nahmen«, erklärte er. Das Verhältnis zu den Ausbildern bezeichnete er als gut.

Den angeklagten früheren Bundeswehrausbildern wird zur Last gelegt, 2004 bei vier simulierten Geiselnahmen mehr als 160 Rekruten körperlich mißhandelt und entwürdigend behandelt zu haben. Insgesamt hat die Kammer bereits 50 Zeugen gehört. Es bleiben noch elf Zeugen zu dem ersten Vorfall im Juni 2004. Am 8. August sollen die letzten Rekruten dazu aussagen. (ddp/jW)