Aus: Ausgabe vom 24.08.2007, Seite 15 / Feminismus
Altersarmut durch ALG II
Nürnberg. Ältere Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen aus dem Westen sind besonders vom Risiko späterer Altersarmut betroffen. Das belegt eine Studie des in Nürnberg ansässigen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vom 20. August. Die Studie »Ältere Bezieher von Arbeitslosengeld II: Einmal arm, immer arm?« basiert auf der Befragung von 2 486 ALG-II-Bezieherinnen und -Beziehern zwischen 50 und 64 Jahren. Autorin Christina Wübbeke ermittelte die individuelle Summe von Beitragszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung, welche die Befragten bereits bei ihrem Eintritt in den ALG-II Bezug erworben hatten. Für ALG-II-Empfänger werden nur geringe Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung abgeführt. Bei langer Arbeitslosigkeit steigt deshalb ihr Risiko, im Alter arm zu sein. Insgesamt kann nur rund die Hälfte der über-50jährigen ALG-II-Empfänger aufgrund der eigenen Erwerbsarbeit mit einer gesetzlichen Rente oberhalb des Sozialhilfeniveaus rechnen.
Die westdeutschen ALG-II-Empfängerinnen weisen bei weitem die kürzesten Beitragsdauern im Vergleich zwischen Frauen und Männern in Ost und West auf. Gerade im unteren Bereich sind die Unterschiede besonders groß: So haben die 25 Prozent der westdeutschen Männer mit den kürzesten Beitragszeiten bis zu 18,3 Jahre angesammelt. Das unterste Viertel der ostdeutschen Frauen hat sogar bis zu 30,3 Jahre erreicht. Dagegen haben die unteren 25 Prozent der westdeutschen Frauen lediglich höchstens sieben Beitragsjahre erworben. Die langen Betragszeiten der Frauen aus dem Osten sind auf die hohe Erwerbsbeteiligung von Frauen in der DDR zurückzuführen, so Wübbeke. Aufgrund der zusätzlichen Kindererziehungszeiten weisen sie sogar längere Beitragszeiten als die Männer im Osten auf. Die Studie kann unter iab.de heruntergeladen werden.
(jW)
Die westdeutschen ALG-II-Empfängerinnen weisen bei weitem die kürzesten Beitragsdauern im Vergleich zwischen Frauen und Männern in Ost und West auf. Gerade im unteren Bereich sind die Unterschiede besonders groß: So haben die 25 Prozent der westdeutschen Männer mit den kürzesten Beitragszeiten bis zu 18,3 Jahre angesammelt. Das unterste Viertel der ostdeutschen Frauen hat sogar bis zu 30,3 Jahre erreicht. Dagegen haben die unteren 25 Prozent der westdeutschen Frauen lediglich höchstens sieben Beitragsjahre erworben. Die langen Betragszeiten der Frauen aus dem Osten sind auf die hohe Erwerbsbeteiligung von Frauen in der DDR zurückzuführen, so Wübbeke. Aufgrund der zusätzlichen Kindererziehungszeiten weisen sie sogar längere Beitragszeiten als die Männer im Osten auf. Die Studie kann unter iab.de heruntergeladen werden.
(jW)
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