Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 05.09.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Dokumentiert: Antitotalitäre

Aus dem Entwurf zur Gedenkstättenkonzeption des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann: »Verantwortung wahrnehmen, Aufarbeitung verstärken, Gedenken vertiefen«

»Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vom 11. November 2005 sieht vor, die Gedenkstättenkonzeption mit dem Ziel der angemessenen Berücksichtigung der beiden Diktaturen in Deutschland fortzuschreiben. (...) Die vollständige und vorurteilsfreie Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die sich nicht nur auf die neuen Länder beschränken darf. Die Geschichte der SBZ und der DDR ist Teil der gesamtdeutschen Geschichte und muß als solche erkennbar sein. Auch die westdeutschen Länder sind deshalb aufgefordert, ihren Teil zur Bewältigung dieser gesamtdeutschen Aufgabe zu leisten. (...)

Ziel der Bundesregierung ist es, die erinnerungspolitische Aufarbeitung des SED-Unrechts zu verstärken und in diesem Zusammenhang Widerstand und Opposition besonders zu würdigen. (...)


»Das Thema ›Alltag in der DDR‹ wird berücksichtigt, um einer Verklärung und Verharmlosung der SED-Diktatur und jeder ›Ostalgie‹ entgegenzuwirken. Bei der Behandlung dieses Themas müssen Begrifflichkeiten geklärt werden. Darstellungswürdig sind nicht die vermeintlichen ›Bindungskräfte‹ der DDR, sondern das ›Angst-Anpassungssyndrom des Alltags‹ (Joachim Gauck). Dazu ist das alltägliche Leben notwendigerweise im Kontext darzustellen. Es muß deutlich werden, daß die Menschen in der DDR einer umfassenden staatlichen Kontrolle unterlagen und einem massiven Anpassungsdruck ausgesetzt waren. (...)

Zum historischen Erbe des wiedervereinigten Deutschland zählt seit 1990 auch die kommunistische Diktatur in der ehemaligen SBZ/DDR. So wie die Erfahrung mit der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus nach dem Zweiten Weltkrieg die demokratischen Parteien im antitotalitären Grundkonsens verband, verbindet sie heute auch das Wissen um das Geschehen in der SED-Diktatur. Darauf beruht unsere gemeinsame Verantwortung, das Gedenken an unsägliches menschliches Leid der Opfer wach zu halten. (...)«

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