Aus: Ausgabe vom 08.09.2007, Seite 13 / Feuilleton
Das Letzte
In der aktuellen Ausgabe des Technikmagazins Chip wird die Pornoindustrie zur technologischen Avantgarde erklärt. In den 70ern habe sie dem Videosystem VHS zum Durchbruch verholfen. Im Internet habe sie bereits Milliarden-Umsätze gemacht, als noch kein Buchhändler online war. Mit der Einrichtung des Youtube-Verwandten Youporn wäre zuletzt das interaktive Web 2.0 durchgestartet. Unter Youporn stellen User selbstgedrehte oder kopierte Pornos zur Verfügung, jeder kann sie sich ansehen, kostenlos, ohne Registrierung oder Alterskontrolle. Youporn könnte nach Angaben der Chip-Redaktion bald populärer als Google sein. Schon jetzt ist jede vierte Suchmaschinenanfrage in der BRD pornographisch motiviert. Jakob Berndt von der Werbeagentur Jung von Matt: »Es würde das Internet in seiner heutigen Form ohne Pornos wahrscheinlich gar nicht geben.« Für seine künftige soll das genauso gelten: »Die Erotik-Portale verfügten seinerzeit über die leistungsfähigsten Server, sie setzten die besten Codecs zur Video-Komprimierung ein und sie bauten bereits kundenfreundliche Shopsysteme und Datenbanken auf, als manche Großunternehmen noch nicht einmal eine Domain reserviert hatten.« (ots/jW)
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