Aus: Ausgabe vom 22.09.2007, Seite 13 / Feuilleton
Märchenkongreß
Maria Kühl (75), graue Haare, warmherziger Blick, erzählt Märchen. »Ganz harte Arbeit« ist das, sagt sie. Rhetorikunterricht hat sie genommen, Vorlesungen über Märchen, Mythen und Sagen gehört. Bis zu acht Wochen beschäftigt sie sich mit einem Text, ehe jedes Wort »sitzt«. Kinder dulden keine Abweichungen vom Original. »Man muß die Bilder im Kopf haben«. Kühl ist eines von rund 2 500 Mitgliedern der Europäischen Märchengesellschaft (EMG), 1956 im nordrhein-westfälischen Rheine gegründet, heute die drittgrößte literarische Gesellschaft der BRD. Quer durch alle Altersgruppen geht das Spektrum der Mitglieder und durch alle Berufe – von der Putzfrau bis zum Wissenschaftler. Nicht alle sind Märchen-Erzähler, aber alle eint das Ziel, die Volksmärchen aus aller Welt als kulturelles Erbe weiterzugeben. Am Mittwoch beginnt im thüringischen Altenburg ein fünftägiger Kongreß der EMG. Rund 400 Wissenschaftler und Erzähler, Kinder und Märchenfreunde aus Europa und Japan werden erwartet. (ddp/jW)
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