Aus: Ausgabe vom 25.09.2007, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Der Zedernstaat unter ausländischem Einfluß
Die ausländische Einmischung im Libanon begann Mitte des 19. Jahrhunderts, als Frankreich, Großbritannien und Deutschland die Provinzen der Levante im Osmanischen Reich für eigene Interessen entdeckten. Die damalige Provinz »Berg Libanon« war überwiegend von Christen (Maroniten) bewohnt, die sich über das westliche Interesse freuten. Nach dem Ende des Osmanischen Reiches wurde Libanon französisches Protektorat bis 1943. Nach dem Abzug der Franzosen (1946) wurde festgehalten, daß die herrschenden Christen sich weiterhin um westlichen Schutz kümmern sollten, während die Muslime ihr Streben nach Wiedervereinigung Libanons mit Syrien aufgeben sollten. Gleichwohl sollte Libanon ein Land mit »arabischem Gesicht« bleiben. 60 Jahre später tragen viele Staaten ihre Differenzen in Libanon aus und destabilisieren das Land. An vorderster Front stehen die USA, Frankreich und die Europäische Union sowie Saudi-Arabien, Syrien und Iran.
Die schiitischen Geistlichen Mohammed Hussein Fadlallah und Abdul Amir Qabbalan haben den ausländischen Einfluß in Libanon wiederholt kritisiert. Scheich Qabbalan bezeichnete die Aktivitäten von 17 verschiedenen Geheimdiensten als »regionalen und internationalen Angriff« auf Libanon. Fadlallah kritisierte, dass libanesische Politiker darauf warteten, daß »Washington, Paris, die Europäische Union und die arabischen Staaten den nächsten Präsidenten wählen.« Es sei eine Schande, daß die Libanesen ausländischen Staaten erlaubten, sich in die inneren Angelegenheiten einzumischen. »Das wirkliche Problem in Libanon ist, daß die Politiker es zulassen, daß konkurrierende Staaten ihre Meinungsverschiedenheiten in Libanon austragen«, so Fadlallah. Auch der maronitische Patriarch Nasrallah Sfeir forderte wiederholt ausländische Staaten auf, sich aus den inneren libanesischen Angelegenheiten herauszuhalten. Der Rat der maronitischen Bischöfe erklärte, Libanon brauche einen Präsidenten, der alle Libanesen vereine. »Wenn alle Gruppen in Libanon eine (eigene) unabhängige Heimat gründen wollten, hätten wir keine Heimat mehr.« (kl)
Die schiitischen Geistlichen Mohammed Hussein Fadlallah und Abdul Amir Qabbalan haben den ausländischen Einfluß in Libanon wiederholt kritisiert. Scheich Qabbalan bezeichnete die Aktivitäten von 17 verschiedenen Geheimdiensten als »regionalen und internationalen Angriff« auf Libanon. Fadlallah kritisierte, dass libanesische Politiker darauf warteten, daß »Washington, Paris, die Europäische Union und die arabischen Staaten den nächsten Präsidenten wählen.« Es sei eine Schande, daß die Libanesen ausländischen Staaten erlaubten, sich in die inneren Angelegenheiten einzumischen. »Das wirkliche Problem in Libanon ist, daß die Politiker es zulassen, daß konkurrierende Staaten ihre Meinungsverschiedenheiten in Libanon austragen«, so Fadlallah. Auch der maronitische Patriarch Nasrallah Sfeir forderte wiederholt ausländische Staaten auf, sich aus den inneren libanesischen Angelegenheiten herauszuhalten. Der Rat der maronitischen Bischöfe erklärte, Libanon brauche einen Präsidenten, der alle Libanesen vereine. »Wenn alle Gruppen in Libanon eine (eigene) unabhängige Heimat gründen wollten, hätten wir keine Heimat mehr.« (kl)
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