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Aus: Ausgabe vom 27.09.2007, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Sterben der Fische

Vor den verheerenden Folgen der Überfischung der Weltmeere warnt ein aktueller Bericht des Worldwatch Institute Washington. Die Fischbestände seien mittlerweile zur Hälfte geplündert, weitere 17 Prozent bedroht. Der Verlust der Artenvielfalt »wird unverhältnismäßige Auswirkungen auf die armen Länder der Welt haben und dort vor allem die vom Fischfang abhängigen Gemeinschaften schwer treffen«, sagte einer der Autoren der Studie, David Santillo, der für das Forschungslabor von Greenpeace tätig ist. Der Bericht kritisiert insbesondere weit verbreitete Fangmethoden: Bodennetze zerbrechen Korallen und andere Ökosysteme, Treib- und Kiemnetze verursachen Beifang (Seevögel, Schildkröten, Meeressäuger ...). Eine üble Tendenz ist vermerkt: Da die Industrieländer den Schutz der eigenen Meeresressourcen stärker kontrollieren, weichen kommerzielle Fischflotten zunehmend in die weniger geschützten Gewässer der Entwicklungsländer aus.

Auch der Klimawandel wird im Bericht erwähnt: In den südlichen Meeren sind die Krill-Bestände zwischen 1976 und 2003 um 80 Prozent gesunken. Die kleinen Krebse, die unter dem Temperaturverlust in der Antarktis und dem Rückgang des Packeises leiden, sind für Pinguine, Albatrosse, Seehunde und Wale eine wichtige Nahrung. Und schließlich widmet sich die Untersuchung den Gefahren durch chemische und radioaktive Rückstände, leckende Öltanker, Plastikmüll und zurückgelassene Fischfanggerätschaften. (ips/jW)

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