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Aus: Ausgabe vom 06.10.2007, Seite 16 / Aktion

Galerieeröffnungsabo

Die junge Welt lädt zu einer Ausstellung mit Werken von Joachim John ein
aus Joachim John, Die Moritat vom armen Infanten Don Carlos, Sch
aus Joachim John, Die Moritat vom armen Infanten Don Carlos, Schwerin 2003
Es ist ein uraltes Vorhaben. Als die junge Welt 1998 von Berlin-Treptow in die Nähe des Alexanderplatzes zog, stand auf der Wunschliste für die neuen Räume an der Karl-Liebknecht-Straße ganz oben: Einrichtung einer Ladengalerie, eines Cafés, eines Raums für Veranstaltungen. Daraus geworden ist nichts. Es reichte hinten und vorne nicht. Das blieb so, als wir 2003 auf die andere Straßenseite zogen. Es reichte nicht. Außerdem wurde der Raum dringend für andere Tätigkeiten benötigt.

Am Sonntag, dem 7. Oktober, um 11 Uhr ist es nun soweit: In dem großzügigen Geschäftsraum des Gebäudes Torstraße 6 in Berlin-Mitte eröffnen wir unsere Ladengalerie mit einer Ausstellung von Joachim John »Bilder zur Zeit«. Zu sehen sind Gemälde, Druckgrafiken und Zeichnungen. Joachim John liest aus eigenen Texten; es gibt ein kleines Buffet und Musik, es werden – den Anmeldungen nach – viele Leute da sein, und deswegen ist an diesem Tag bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem ist Geburtstag, der 58. der DDR.

Heike Friauf und Thomas J. Richter zitierten am Donnerstag in ihrem jW-Artikel über Joachim John aus einem Text des Malers, Grafikers und Schriftstellers: »Der Zusammenbruch des Sozialismus hat die Gegenaufklärung ermächtigt und ließ sie zur Sturmflut werden. Ihre darüber noch herausragenden turmhohen Wogen sind die Aggressionskriege.« Wenn beschrieben werden sollte, warum es diese Zeitung geben soll und – wie viele meinen – geben muß, dann ist der Grund dafür hier knapp zusammengefaßt: Aufklärung. Der Welle des Irrationalismus, der Esoterik und des Gefühlsbreis Vernunft entgegensetzen, den Kriegen entgegenarbeiten bis hin zum Widerstand.

Das ist nötig, und deswegen werden Aktivitäten dieser Art, um es zurückhaltend auszudrücken, nicht gerade gefördert. Einige Medien und Behörden kümmern sich in letzter Zeit sehr um die junge Welt und dies nicht ohne Wirkung. Die junge Welt benötigt gerade jetzt Stärkung durch Abonnements, durch Zeichnung von Genossenschaftsanteilen, durch Erweiterung ihrer Leserschaft.


Mit der Eröffnung der Ladengalerie, die auch ein Veranstaltungsort sein wird, ist ein wichtiges Ziel des Umzuges im April erreicht – trotz aller von uns selbst oder von anderen verursachten Widrigkeiten. Darüber freuen wir uns. Nicht erfreut sind derzeit einige Leserinnen und Leser, die von uns Mahnschreiben erhielten, obwohl sie ihr Abo pünktlich bezahlt haben. Sie sind Opfer einer Panne in der Software unserer Abo-Verwaltung geworden. Wir bitten sie herzlich um Entschuldigung und ebenso herzlich alle Säumigen, das Ausstehende zu begleichen.

Verlag und Redaktion



Marquis Posa: Sire! Geben Sie Gedankenfreiheit! / John: Das reicht nicht, Sire! / Marquis Posa: Redefreiheit, Sire!/John: Das reicht nicht, Sire, geben Sie Freiheit zu handeln! / König Philipp: Sonderbare Schwärmer!

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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