Aus: Ausgabe vom 15.10.2007, Seite 13 / Feuilleton
Friedenspreis
Der israelische Historiker Saul Friedländer hat am Sonntag in Frankfurt am Main den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in Empfang genommen. Der 75jährige erhielt die Auszeichnung vor rund 1000 Gästen in der Frankfurter Paulskirche für seine Erforschung des Massenmordes an den Juden durch die Nazis. Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) nannte die Ehrung für Friedländer einen »Protest gegen Relativierung, Verbrämung und Verschleierung«.
Friedländer nahm die Auszeichnung mit »komplexen Gefühlen« entgegen, da er den Preis zu einem Großteil der Thematik seiner Arbeit zu verdanken habe, die aber auf dem Leid vieler Menschen der jüdischen Gemeinde beruhe. In seiner Dankesrede zitierte Friedländer daher aus bislang unveröffentlichten Briefen seiner Angehörigen aus dem Jahr 1942. Er halte es für die angemessene Art, sich für die Auszeichnung zu bedanken, sagte er sichtlich bewegt. Friedländer wurde am 11. Oktober 1932 als Kind deutschsprachiger Juden in Prag geboren. 1939 floh seine Familie vor den Nazis nach Frankreich. Er konnte unter falschem Namen in einem Internat überleben, seine Eltern wurden deportiert und in Auschwitz ermordet. (ddp/jW)
Friedländer nahm die Auszeichnung mit »komplexen Gefühlen« entgegen, da er den Preis zu einem Großteil der Thematik seiner Arbeit zu verdanken habe, die aber auf dem Leid vieler Menschen der jüdischen Gemeinde beruhe. In seiner Dankesrede zitierte Friedländer daher aus bislang unveröffentlichten Briefen seiner Angehörigen aus dem Jahr 1942. Er halte es für die angemessene Art, sich für die Auszeichnung zu bedanken, sagte er sichtlich bewegt. Friedländer wurde am 11. Oktober 1932 als Kind deutschsprachiger Juden in Prag geboren. 1939 floh seine Familie vor den Nazis nach Frankreich. Er konnte unter falschem Namen in einem Internat überleben, seine Eltern wurden deportiert und in Auschwitz ermordet. (ddp/jW)
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