Aus: Ausgabe vom 10.11.2007, Seite 15 / Geschichte
Anno ... 46. Woche
1837, 18. November: Sieben Professoren der Universität Göttingen, darunter die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, bringen ihren Protest gegen die Rücknahme der liberalen Verfassung durch ihren Landesherrn zu Papier. 1833 hatte König Wilhelm IV. von Großbritannien und Hannover unter Mitarbeit des bürgerlichen Staatsrechtlers und Historikers Christoph Friedrich Dahlmann ein »Staatsgrundgesetz« verabschiedet. Mit dem Tod des Monarchen übernahm König Ernst August I. von Hannover 1837 die Regierung und hob das Gesetz auf. Die »Göttinger Sieben« werden wegen ihrer Eingabe der Ämter enthoben und zum Teil des Landes verwiesen.
1917, 12. November: Das Zentralkomitee der USPD begrüßt die russische Oktoberrevolution in einem Aufruf »An das sozialistische Proletariat Deutschlands« und fordert die Arbeiter auf, Versammlungen für einen allgemeinen Waffenstillstand und einen Frieden ohne Annexionen durchzuführen.
1922, 14.–22. November: Nach dem Rücktritt der Regierung Wirth (Zentrum) am 14. 11. wegen der Weigerung der Deutschen Volkspartei, in diese Regierung einzutreten, wird Wilhelm Cuno, Generaldirektor der Hamburg-Amerika-Linie HAPAG, zum Reichskanzler ernannt. Die herrschenden Kreise nehmen dies als ein Signal für einen stärkeren Abbau sozialer und demokratischer Rechte entsprechend den Forderungen des Reichsverbands der Deutschen Industrie und des Großkapitalisten Hugo Stinnes. Sie plädieren auch für die Ersetzung der bisherigen »Erfüllungspolitik« gegenüber dem Versailler Vertrag durch eine »Katastrophenpolitik«, d. h. Reduzierung der Reparationszahlungen, auch wenn das zur Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich führt.
1957, 14.–16. November: Die Kommunistischen und Arbeiterparteien der sozialistischen Staaten beraten sich in Moskau. Es geht unter anderem um Revisionismus in den eigenen Reihen: »Die Revisionisten sind bestrebt, die revolutionäre Seele des Marxismus auszumerzen und den Glauben der Arbeiterklasse und des schaffenden Volkes an den Sozialismus zu erschüttern. Sie wenden sich gegen die historische Notwendigkeit der proletarischen Revolution und der Diktatur des Proletariats beim Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus«, heißt es in der abschließenden Erklärung.
1992, 12. November: Beginn des Prozesses gegen Erich Honecker, Erich Mielke, Willi Stoph, Heinz Keßler, Fritz Streletz und Hans Albrecht vor dem Berliner Landgericht. Sie sind wegen des vermeintlichen Schießbefehls am Schutzwall angeklagt. Das Honecker-Verfahren wird abgetrennt; der ehemalige Staatsratsvorsitzende wird wegen eines schweren Krebsleidens am 13. 1. 1993 freigelassen. Er lebt mit seiner Frau Margot bis zu seinem Tod im Mai 1994 in Santiago de Chile.
1917, 12. November: Das Zentralkomitee der USPD begrüßt die russische Oktoberrevolution in einem Aufruf »An das sozialistische Proletariat Deutschlands« und fordert die Arbeiter auf, Versammlungen für einen allgemeinen Waffenstillstand und einen Frieden ohne Annexionen durchzuführen.
1922, 14.–22. November: Nach dem Rücktritt der Regierung Wirth (Zentrum) am 14. 11. wegen der Weigerung der Deutschen Volkspartei, in diese Regierung einzutreten, wird Wilhelm Cuno, Generaldirektor der Hamburg-Amerika-Linie HAPAG, zum Reichskanzler ernannt. Die herrschenden Kreise nehmen dies als ein Signal für einen stärkeren Abbau sozialer und demokratischer Rechte entsprechend den Forderungen des Reichsverbands der Deutschen Industrie und des Großkapitalisten Hugo Stinnes. Sie plädieren auch für die Ersetzung der bisherigen »Erfüllungspolitik« gegenüber dem Versailler Vertrag durch eine »Katastrophenpolitik«, d. h. Reduzierung der Reparationszahlungen, auch wenn das zur Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich führt.
1957, 14.–16. November: Die Kommunistischen und Arbeiterparteien der sozialistischen Staaten beraten sich in Moskau. Es geht unter anderem um Revisionismus in den eigenen Reihen: »Die Revisionisten sind bestrebt, die revolutionäre Seele des Marxismus auszumerzen und den Glauben der Arbeiterklasse und des schaffenden Volkes an den Sozialismus zu erschüttern. Sie wenden sich gegen die historische Notwendigkeit der proletarischen Revolution und der Diktatur des Proletariats beim Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus«, heißt es in der abschließenden Erklärung.
1992, 12. November: Beginn des Prozesses gegen Erich Honecker, Erich Mielke, Willi Stoph, Heinz Keßler, Fritz Streletz und Hans Albrecht vor dem Berliner Landgericht. Sie sind wegen des vermeintlichen Schießbefehls am Schutzwall angeklagt. Das Honecker-Verfahren wird abgetrennt; der ehemalige Staatsratsvorsitzende wird wegen eines schweren Krebsleidens am 13. 1. 1993 freigelassen. Er lebt mit seiner Frau Margot bis zu seinem Tod im Mai 1994 in Santiago de Chile.
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vom 10.11.2007