Strenger Grundsatz - erstaunliche Bilder
Die junge Welt-Jury des Leserfotowettbewerbs »Blende 2014« hat getagt und entschieden. Eine Auswahl der preisgekrönten Fotografien sehen Sie in dieser Beilage. Am kommenden Freitag wird in der jW-Ladengalerie (Tostraße 6, 10119 Berlin) um 19 Uhr die Ausstellung mit den prämierten Bildern eröffnet, zu der wir Interessenten herzlich einladen - zu Gesprächen, zu Getränken, zum Schauen.
Versprochen werden kann schon: Für Freunde guter Fotografie lohnt sich das Kommen. Für die Juroren (in diesem Jahr die Fotografen Yusuf Beyazit und Andreas Domma, Sabine Koschmieder-Peters von der jW-Fotoabteilung sowie die Verlagsmitarbeiterinnen Nora Krause und Belinda Wolff) und die gesamte jW-Mannschaft ist es jedes Jahr aufs neue faszinierend, welch künstlerische Qualität sich unter den eingesandten Wettbewerbsbeiträgen findet. Strenger Grundsatz der »Blende« ist ja, dass sich nur Amateurfotografen - man sollte vielleicht »sogenannte« sagen - beteiligen dürfen. Denn das Resultat ist immer wieder erstaunlich: Aufnahmen, die den Vergleich mit Bildern berühmter Fotografen nicht scheuen müssen. Das betrifft die Motive, die Flächenaufteilung, die Kontrastgestaltung, die Ausstrahlung - kurz die Fähigkeit, soziale oder politische Verhältnisse abzubilden, großartige grafische Lösungen zu finden oder ironisch auf Zeitgenossen, auch auf sich selbst, einzugehen. Das ist nach unserer Meinung wieder gut gelungen, vom Titelbild dieser Beilage angefangen bis zu den preisgekrönten Arbeiten zum Thema »Mein soziales Netzwerk« für Jugendliche.
Wie stets fiel die Auswahl schwer. Diesmal hatte die Jury 342 Bilder zu begutachten, die 71 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschickt hatten, darunter 13 Jugendliche unter 18 Jahren. Das liegt im Durchschnitt der letzten Jahre, aber es gibt eine Besonderheit: Alle 16 Bundesländer sind vertreten (plus zwei Teilnehmer aus Polen sowie einem aus der Schweiz). An der Spitze liegen übrigens Berlin mit 15 Einsendungen und Nordrhein-Westfalen mit zwölf Teilnehmenden. Mit Ausnahme der Hauptstadt sind die westdeutschen Länder insgesamt weitaus stärker vertreten als die ostdeutschen.
Die Einsendungen zu den vorgegebenen Themen der »Blende 2014« verteilen sich folgendermaßen: »In Bewegung« und »Schwarzweiß« liegen mit 121 beziehungsweise 118 Beiträgen fast gleichauf. Zu »Schilder« gab es 84 Fotos und am Jugendwettbewerb »Mein soziales Netzwerk« beteiligten sich die Einsender mit 19 Bildern.
Wir gratulieren allen preisgekrönten Teilnehmern und laden noch einmal herzlich zur Ausstellungseröffnung ein.
Verlag und Redaktion
Blende 2014
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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