Wie es wirklich war
Von Freja Wedenborg, Redaktion ArbejderenAls der Zweite Weltkrieg beendet war, gab es in der Welt keinen Zweifel am herausragenden Anteil, den die Sowjetunion an der Zerschlagung des Faschismus in Europa hatte. Auch nicht an der führenden Rolle, die Kommunisten in den nationalen Widerstandsbewegungen spielten. Dies führte zu einer enormen Unterstützung in der Arbeiterklasse für den Kampf um den Sozialismus. Dagegen setzten die Imperialisten in den folgenden Jahrzehnten bedeutende Mittel ein, um die Sowjetunion und den Kommunismus als neuen Feind hinzustellen. NATO und EU wurden gegründet, um die Privilegien des Kapitals abzusichern.
Man sagt, die Geschichte werde von den Siegern geschrieben. Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 bildete den Ausgangspunkt für eine neue ideologische Offensive. Im heutigen Europa werden kommunistische Parteien und Symbole verboten und Geschichtsbücher neu gestaltet, um zu suggerieren, Kommunismus und Nazismus seien gleichrangige, totalitäre Gegenstücke zu den siegreichen kapitalistischen Demokratien. Das alles in einer Zeit, in der der Imperialismus wieder in die Offensive kommt – mit Angriffskriegen und Massenarbeitslosigkeit als Resultat der ökonomischen Krise.
In dieser Situation ist es wichtiger denn je, dass die Geschichte so erzählt wird, wie sie tatsächlich war. Dass an die 27 Millionen Sowjetbürger erinnert wird, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus opferten, und an die Kommunisten, die in ganz Europa, Deutschland eingeschlossen, Widerstand leisteten. Und daran, dass es das Großkapital war, das die Aufrüstung vorangetrieben, den Faschismus installiert und zwei Weltkriege vom Zaun gebrochen hat.
Mit dieser gemeinsamen Beilage wollen wir aus unserer Sicht erzählen, wie der Faschismus in Europa zerschlagen wurde. Dabei greifen wir auf die besten Traditionen des Widerstands und der internationalen Solidarität zurück. Getragen wird diese Kooperation von den vier Tageszeitungen Morning Star (Großbritannien), Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek (Luxemburg), Arbejderen (Dänemark) und junge Welt (Deutschland).
Das vorliegende Resultat unserer Zusammenarbeit ist weit davon entfernt, die ganze Geschichte zu erfassen. Aber es ist ein Gegenstück zur offiziellen Darstellung, wie Europa vom Faschismus befreit worden sei. Wir hoffen, es inspiriert zu weitergehender Lektüre.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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