Immer wieder aufstehen
Von Ina SembdnerDie Ereignisse überschlagen sich derzeit nicht nur in Westafrika. Auch der Sudan wird seit Monaten von einem neuen Krieg erschüttert. Unzählige weitere Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent sind das Erbe von Kolonialismus und neokolonialer Ausbeutung. Allein die willkürliche Aufteilung vermeintlich unzivilisierter Territorien unter den Westmächten birgt bis heute Konfliktpotential. Georges Hallermayer zeigt auf, welche Strategien und Lösungsansätze es gibt, dem im Rahmen der Afrikanischen Union oder zwischen einzelnen Staaten bzw. Staatengruppen zu begegnen – so zwischen Mali, Guinea und Burkina Faso.
In letzterem übernahm vor 40 Jahren Thomas Sankara die Macht und versetzte die ehemalige französische Kolonie Obervolta in Bewegung – und seine Feinde, die ihn später ermordeten. Wofür er kämpfte? Verbesserte Lebensbedingungen, soziale Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie, wie Arnold Schölzel in seinem Beitrag schreibt. Matthew Read erinnert an die sozialistische Geschichte Malis, die vor allem im Hinblick auf die aktuelle Lage zum Wegweiser werden kann. Im Sudan wiederum – so schreibt es Roman Deckert – war es nicht erst seit der Unabhängigkeit die Kommunistische Partei, die maßgeblich dazu beitrug, drei Militärdiktaturen hinwegzufegen.
Messerscharf analysiert hat diese Kämpfe Walter Rodney. 50 Jahre nach Erscheinen seines Standardwerks »How Europe Underdeveloped Africa« gibt es jetzt eine Neuübersetzung. Bafta Sarbo und René Arnsburg klären über die unverminderte Relevanz seiner Analysen auf. Christine Vogelsang beschäftigt sich seit langem mit der Entwicklung in Eritrea und zeigt mit einem Dokumentarfilmprojekt, welche Hoffnungen und Herausforderungen es nach Jahrzehnten Krieg in dem unabhängigen kleinen Land am Horn von Afrika gibt. Wie aus der Zeit gefallen erscheint demgegenüber die absolute Monarchie Eswatini – Illegalität, Repression und Gewalt sind dort für Kommunisten, die aufbegehren, an der Tagesordnung.
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