Castor-Zug rollt weiter
Valognes. Der Zug mit den Castor-Behältern voller radioaktivem Atommüll ist wieder unterwegs: Er wurde am frühen Nachmittag zwar für einige Stunden in der Nähe der französischen Stadt Caen von Kernkraftgegnern aufgehalten, konnte dann jedoch nach Deutschland weiterrollen. Er soll am Montag im niedersächsischen Gorleben eintreffen – falls die Demonstranten es so zulassen.
Fünf Aktivisten der französischen Anti-Atom-Organisation GANVA hatten sich bei Caen an die Gleise gekettet, woraufhin der Zug erst einmal angehalten wurde. Die Polizei durchtrennte die Rohre, mit denen die Kernkraftgegner die Ketten geschützt hatten, so daß der Zug gegen 19.00 Uhr weiterfahren konnte. Die Polizei soll dabei so brutal vorgegangen sein, daß einer der Aktivsten in die Chirurgie eingeliefert werden mußte.
Am Bahnhof von Caen wurden einige Hundert Demonstranten von Polizisten zurückgehalten, nachdem sie versucht hatten, sich den Blockierern anzuschließen. Der Ort der Blockade selbst wurde von der Polizei abgeriegelt und – um Medien von der Berichterstattung abzuhalten - mit einem Sichtschutz versehen.
Der Sonderzug mit 123 Tonnen hochradioaktivem Atommüll hatte kurz vorher den französischen Bahnhof Valognes verlassen. In der Stadt rollten Dutzende Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace Protestbanner gegen Atomenergie aus. Es wurde erwartet, dass sich Tausende Mitglieder der Umweltorganisation entlang der Strecke des Castor-Zugs aufstellen würden.
In Valognes wurden am Freitag mehrere Polizisten mobilisiert, ein Hubschrauber der Polizei wachte über die Zugstrecke.
(dapd/jW)
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