Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
Gegründet 1947 Mittwoch, 4. Dezember 2024, Nr. 283
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
08.11.2010, 02:35:55 / Castorproteste 2010

Polizei räumt: Ab ins »Freiluftgefängnis«

Dahlenburg. Die Polizei will die Weiterfahrt des Castor-Transports Richtung Gorleben durchsetzen und hat dafür in der Nacht zum Montag mit der Räumung der Sitzblockade von rund 3 000 Atomkraftgegnern begonnen, die hinter Dahlenburg auf den Schienen ausharrten. Zuvor hatten Vertreter mehrerer Initiativen noch dazu aufgerufen, die Blockade nicht während der Dunkelheit zu räumen.

Zunächst forderte die Polizei die Demonstranten mehrmals auf, die Schienen freiwillig zu verlassen. Von den Organisatoren kam dagegen der Aufruf »Sitzenbleiben!«. Nur wenige leisteten der Polizei Folge. Daraufhin fingen die Beamten an, die Demonstranten von den Schienen zu tragen oder gar wegzuschleifen. Auch wer freiwillig ging, wurde von Beamten abgeführt.

Sie wurden zu einem großen »Freiluftgefängnis« gebracht, das die Polizei aus aneinander gestellten Fahrzeugen gebildet hatte. Die Polizei will die Gefangenen nach eigenen Angaben frei lassen, sobald der Zug die blockierte Stelle passiert hat. Es würden auch keine Personalien aufgenommen. In Dannenberg sollen die elf hochradioaktiven Castor-Behälter dann per Kran auf Tieflader gesetzt und auf der Straße ins Atommüll-Lager Gorleben transportiert werden.
(dapd/jW)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!