Elfter Castor verladen – jetzt wird es ernst
Gorleben. Der elfte Castor-Behälter ist soeben am Verladebahnhof Dannenberg auf Tieflader umgesetzt worden. Der Straßentransport zum Atommüll-Lager kann somit starten – theoretisch jedenfalls.
Allerdings gibt es noch einige Hindernisse: Unmittelbar vor dem Bahnhof blockiert ein von Greenpeace gestellter LKW die Straße. Das als Getränkewagen getarnte Fahrzeug wurde mit einer raffinierten Konstruktion mit Hilfe eines oder mehrerer Betonblöcke im Asphalt verankert, mehrere Aktivisten haben sich nach Berichten von Augenzeuge daran verankert. Die Polizei ist dabei, mit Hilfe von Technikern die ausgeklügelte Konstruktion erstens zu verstehen und zweitens zu beseitigen. Fahrer und Beifahrer des LKW wurden verhaftet, die Presse weggeschickt.
Auf der Straße nach Gorleben haben Wendländer Bauer darüber hinaus eine Betonpyramide plaziert, an der sich mehrere Atomkraftgegner verankert haben. Außerdem gibt es Berichte von Straßenblockaden mit Hilfe von Treckern.
Letztes Hindernis für den Transport wäre eine Sitzblockade mit über 4 000 Demonstranten unmittelbar vor dem Atommüll-Lager. Die Polizei hatte schon vor einiger Zeit die Teilnehmer aufgefordert, den Platz freizumachen – es wird vermutet, daß sie in Kürze mit der Räumung beginnen wird.
(AFP/jW)
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