Castor-Sanitäter erheben schwere Vorwürfe gegen Polizisten
Trebel. Die ehrenamtlichen Sanitäter, die für die Atomkraftgegner bei den Castor-Transporten im Einsatz waren, haben schwere Vorwürfe gegen Polizisten erhoben. Bei einer Protestaktion in Leitstade hätten Polizisten verhindert, dass eine schwerverletzte Frau mit einem Oberschenkelbruch abtransportiert werden konnte, sagte die Sprecherin der Sanitäter, Gabriele Pelce, am Dienstag auf der Abschlusspressekonferenz der Bürgerinitiativen in Trebel. In derselben Gegend seien in Verbindung mit Aktionen der Gruppe »Castor schottern« Sanitäter, die deutlich kenntlich Verletzte versorgt hätten, selbst mit Polizeiknüppeln attackiert worden.
Am Dienstag seien zwei Kletterer, die sich nahe der Ortschaft Gorleben von Bäumen abgeseilt hatten, mit Pfefferspray heruntergeholt worden und dann noch am Boden mit Knüppeln traktiert worden, sagte Pelce gestützt auf Berichte der eingesetzten Sanitäter weiter. Sie kritisierte zudem den «inzwischen fast routinemäßigen Einsatz von CS-Gas und Pfefferspray», was Augenverletzungen hervorrufe.
Insgesamt bewerteten Sprecher der Anti-Atom-Initiativen das Vorgehen der Polizei gleichwohl als in den meisten Fällen verhältnismäßig.
(AFP/jW)
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