Die Macht eines Schnauzbarts
Ein paar Haare sind zum neuen Symbol der Bolivarischen Revolution geworden. Die Anhänger des Kandidaten des Regierungslagers, Nicolás Maduro, haben dessen charakteristischen Schnauzbart zu ihrem neuen Logo gemacht, wie dies früher etwa die rote Mütze von Hugo Chávez war.
Im Internet kursieren ganze Fotoseiten, auf denen Bilder zu sehen sind, auf denen sich Anhänger Maduros solche Bärte angeklebt oder das eigene Porträt per Bildbearbeitungsprogramm mit den dunklen Haaren verschönert haben. So läuft auf Facebook die Kampagne »Bigotes de mi Patria« (Schnauzbärte meines Heimatlandes).
Von Regierungsseite gestreute Gerüchte, denen zufolge sich Henri Falcón, Gouverneur des Bundesstaates Lara und einer der bekanntesten Oppositionellen Venezuelas, seinen eigenen Schnauzbart wegen Maduro abgenommen hat, dürften jedoch falsch sein. Falcón präsentierte sich erstmals im Februar mit Babyface, als er vor dem Regionalparlament den jährlichen Rechenschaftsbericht ablegte - lange vor dem Beginn der jüngsten Kampagne.
Inzwischen reicht es schon, mit schwarzer Farbe etwas an die Wand zu sprühen, was man früher vielleicht für Engelsflügel gehalten hätte, damit die Botschaft klar ist: Am 14. April wählen wir Nicolás Maduro zum neuen Präsidenten Venezuelas. (scha)
Bilderserie: »Bigotes de mi Patria« - Hier klicken
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!