»Attentat von Söldnern«: Junger Arbeiter in Caracas ermordet
Von André Scheer, CaracasKurz nach Beendigung der Großkundgebung zum Wahlkampfabschluß am Donnerstag wurde im Stadtviertel La Campiña in Caracas ein junger Arbeiter des staatlichen Erdölkonzerns PDVSA von bislang unbekannten Tätern ermordet. Die Motive der Mörder sind noch unklar, ein politischer Hintergrund wird jedoch angenommen.
Das Opfer, Alejandro Dávila, hatte sich bei zahlreichen Veranstaltungen der sozialistischen Bewegung Venezuelas um das Abbrennen von Feuerwerk gekümmert. Auch zum Zeitpunkt der Tat hatten Arbeiter von PDVSA vor dem Firmensitz in der Avenida Libertador Raketen abgefeuert, so daß die Schüsse der Mörder im Krach der Böller untergingen.
Augenzeugen berichteten, daß die Täter zwei Männer auf schweren Motorrädern gewesen seien. Edgardo Lanz, der Vorsitzende der örtlichen Nachbarschaftsvereinigung, berichtete im staatlichen Fernsehen VTV, daß er gerade auf dem Heimweg gewesen sei, als er an der Ecke, an der das Feuerwerk abgeschossen wurde, mit einigen Fotografen ins Gespräch gekommen sei. Plötzlich seien die Leute an der nächsten Straßenecke auseinandergelaufen, während ein Mensch leblos auf dem Boden lag. »Die Täter flohen auf schweren Motorrädern. Das scheint ein Attentat von Söldnern gewesen zu sein«, sagte Lanz.
Die venezolanische Kriminalpolizei CICPC hat die Ermittlungen aufgenommen. Das Verbrechen ereignete sich nur kurze Zeit nachdem Venezuelas Präsident Nicolás Maduro bei der Abschlußkundgebung über die Festnahme mehrerer Paramilitärs berichtet hatte, deren Auftrag offensichtlich gewesen sei, Mordanschläge auf soziale Aktivisten Venezuelas zu verüben.
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