Hohe Beteiligung in Venezuela
Von André Scheer, CaracasRund drei Stunden vor der Schließung der Wahllokale hat sich in Venezuela eine hohe Beteiligung abgezeichnet. Gegen 15 Uhr Ortszeit erklärte Präsident Nicolás Maduro nach seiner Stimmabgabe, zu diesem Zeitpunkt hätten bereits mehr als 11,5 Millionen Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die Beteiligung liege somit deutlich über früheren Werten.
Ob die Beteiligung allerdings auch höher ausfallen wird als im vergangenen Jahr, als mit 82 Prozent ein Rekordwert verzeichnet wurde, ist noch unklar. In der Innenstadt von Caracas jedenfalls hielt der Andrang von Wählerinnen und Wählern auch am Nachmittag weiter an. Im Colegio Andrés Bello, dem größten Wahllokal des Landes, bildeten sich immer wieder Schlangen von Wartenden.
Die Präsidentin des Nationalen Wahlrates (CNE), Tibisay Lucena, hob hervor, daß die Schlangen diesmal kürzer und der Wahlprozeß flüssiger sei, weil in den Wahllokalen mehr mobile Rechner installiert worden seien. Uns fiel auch auf, daß die Rechner teilweise mit Autobatterien betrieben wurden, offenbar um sie gegen Stromausfälle in den Gebäuden zu wappnen. In den vergangenen Tagen war gewarnt worden, radikale Teile der Opposition würden versuchen, die Abstimmung durch Stromausfälle zu sabotieren.
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