Maduro gibt Uncle Sam Kontra
Der bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag dem Sozialisten Nicolás Maduro unterlegene Kandidat der konservativen Opposition, Henrique Capriles, hat seine Forderung nach einer kompletten, manuellen Neuauszählung der Stimmen durch einen Antrag bei der Nationalen Wahlkommission (CNE) offiziell untermauert.
Das Gremium hatte ein solches Vorgehen zuvor jedoch bereits abgelehnt. Maduro steht mit einem Abstand von rund 1,7 Prozentpunkten vor Capriles als legitimer Wahlsieger fest. Venezuelas Oberster Gerichtshof entschied zudem am Mittwoch, daß eine manuelle Auszählung wegen des computergestützten Wahlsystems nicht möglich sei.
Die Opposition setzt weiter auf eine Destabilisierung der Lage. Von ihr geschürte Auseinandersetzungen auf der Straße hatten am Montag sieben Menschenleben und zahlreiche Verletzte gefordert.
Hilfe erhält die Rechte aus dem Ausland: Die USA forcieren ihre Einmischung in die inneren Angelegenheit Venezuelas mit der Ankündigung von Außenminister John Kerry, das Wahlresultat nicht anerkennen zu wollen. Auch die US-hörige Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) fordert eine Neuauszählung. Die Regierungen der meisten lateinamerikanischen Staaten gratulierten Maduro hingegen zur Wahl.
Der neugewählte Präsident sprach von einem Putschversuch der »faschistischen Rechten«, die einen »Bürgerkrieg wie in Libyen oder Syrien« provozieren wolle. Die Anerkennung oder die Meinung Washingtons interessiere nicht. »Wir machen uns nichts daraus. Wir werden mit oder ohne euch frei sein.«
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