Zahl der Opfer steigt auf 10
In Venezuela ist die Zahl der Todesopfer der gewaltsamen Ausschreitungen von Regierungsgegnern nach dem Wahlsieg von Nicolás Maduro Medienberichten zufolge auf zehn gestiegen. Im Universitätskrankenhaus Maracaibo verlor das erst 12 Jahre alte Mädchen María Victoria González Báez nach einer Woche den Kampf um ihr Leben. Wie die Tageszeitung »Correo del Orinoco« meldet, starb sie am Sonntag abend um 21 Uhr Ortszeit.
Das Mädchen war gemeinsam mit elf weiteren Menschen von einem Lastwagen überrollt, als sie im Barrio 5 de Enero im Westen von Maracaibo den Wahlsieg Maduros gefeiert hatten. Augenzeugen hatten berichtet, daß der Fahrer des LKW gezielt in die Menge gefahren sei. Dann stoppte er und setzte das schwere Fahrzeug zurück, offensichtlich um sicherzugehen, daß er sein Ziel erreicht hatte. Zwei Menschen starben noch an Ort und Stelle: der 24jährige Luis García Polanco und der elfjährige Rey David Chacin.
Die Eltern des getöteten Mädchens fordern nun Gerechtigkeit für ihre Tochter. Noch immer ist die Identität des LKW-Fahrers unbekannt. Viele Angehörige der Opfer fordern zudem, auch Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski vor Gericht zu stellen, da ihrer Ansicht nach dessen Erklärungen und die Nichtanerkennung des Wahlergebnisses die Gewalt ausgelöst hatten.
Offiziellen Angaben zufolge wurden bei den Ausschreitungen getötet:
- José Luis Ponce Ordóñez (45 Jahre, La Limonera, Bezirk Baruta, Bundesstaat Miranda)
- Rosiris Reyes (45 Jahre, La Limonera, Baruta, Miranda)
- Henry Rangel La Rosa (San Cristóbal, Bundesstaat Táchira)
- Keler Enrique Guevara (Táchira)
- Ender José Bastardo Ágreda (21 Jahre, Cumanacoa, Sucre)
- Luis Eduardo García Polanco (24 Jahre, Maracaibo, Zulia)
- Rey David Sánchez (11 Jahre, Maracaibo, Zulia)
- Jonathan Hernández Acosta (Maracaibo, Zulia)
- Johny Pacheco (Baruta, Miranda)
- María Victoria González (12 Jahre, Maracaibo, Zulia)
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!