Venezuelas Behörden verhaften US-Bürger
Wie Venezuelas Innenminister Miguel Rodríguez Torres am Donnerstag informierte, ist den venezolanischen Behörden offenbar ein Schlag gegen die Hintermänner der gewaltsamen Ausschreitungen nach der Präsidentschaftswahl vom 14. April gelungen, denen offiziellen Angaben zufolge mindestens neun Menschen zum Opfer gefallen waren. Es sei ein US-Staatsbürger festgenommen worden, der Jugendliche zu den Ausschreitungen aufgestachelt haben soll.
Timothy Hallett Tracy sei geheimdienstlich ausgebildet und trainiert worden, erläuterte der Minister. »Hallet begann, sehr enge Beziehungen zu jungen Oppositionellen zu knüpfen, die Teil der sogenannten Operation 'Souveränität' sind. Wir konnten sehen, wie dieser Herr auch revolutionäre Gruppen unterwandern konnte, um deren Schutz zu gewinnen, aber er ist eng mit der extremen Rechten verbunden.«
Bei einer vom staatlichen Fernsehen VTV übertragenen Pressekonferenz erklärte der Minister, Tracy habe von einigen nicht näher bezeichneten Nichtregierungsorganisationen Finanzmittel erhalten, die er an Studenten und Jugendliche aus rechten Parteien weitergeleitet habe. »Die wichtigste Motivation der Jugendlichen von Primero Justicia, Proyecto Venezuela und Voluntad Popular sind die Dollars, das Geld«, sagte der Minister bei der Vorstellung von Videomaterial, das die Jugendlichen selbst hergestellt hätten.
»Das Ziel war, uns in einen Bürgerkrieg zu treiben«, erklärte Rodríguez Torres. Dadurch habe die Intervention einer ausländischen Macht in Venezuela provoziert werden sollen.
Bereits seit dem vergangenen Oktober habe der venezolanische Geheimdienst SEBIN ermittelt. Alle Indizien hätten darauf hingedeutet, daß es bis zum Wahltag ruhig bleiben, die vom Nationalen Wahlrat verkündeten Ergebnisse jedoch nicht akzeptiert werden würden. Das sei dann auch so eingetreten, erläuterte der Minister. Im Rahmen der Ermittlungen seien mehr als 500 Videos beschlagnahmt worden, die belegen sollen, wie Jugendliche Geld erhalten hätten, um die Stabilität des Landes zu stören.
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