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22.02.2009, 19:54:34 / Feria 2009

Deutsch-chinesisch-kubanischer Gipfel

Von Marion Leonhardt
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Im Stadtbild, auf der Messe und als Besucher unseres Standes begegneten wir ihnen in den letzten Tagen ja schon öfter: den chinesischen Studenten. Interessiert, aber eher schüchtern, wurden die Auslagen und wir begutachtet. Dann taucht Pasquati Fang auf und wir finden uns in der Situation des Interviewten wieder. Einen ganzen Fragekatalog hat er mitgebracht. Wie links ist die junge Welt? Gibt es noch linkere Tageszeitungen? Fördert der Staat die Zeitungen finanziell?

Wir verweisen auf die regelmäßige Erwähnung im Verfassungsschutzbericht als einzigen staatlichen Beitrag dazu, die junge Welt bekannter zu machen. Unser chinesischer Gast zeigt sich erstaunt von solcher Überwachung im heutigen Deutschland. Auch in China scheinen nicht alle Facetten bundesdeutscher Realtität den Weg in die Medien zu finden. Gemeinsam mit Ismaray Paula Cruz von der kubanischen Organisation für Völkerfreundschaft ICAP entspinnt sich eine spannende Diskussion über chinesisch-kubanischen Studentenaustausch.

Einige lernen nur die Sprache, andere studieren bis zu 5 Jahre in Havanna und kehren als Ärzte und Lehrer nach China zurück. Gerade im ärmeren Westchina profitieren viele davon, daß Kuba über 1400 Chinesen ein Studium ermöglicht. Was für ein Kontrast zum 19. Jahrhundert, als Chinesen zur Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern nach Kuba verschleppt wurden. In Havannas China-Town, dem Barrio Chino, gibt es immer noch eine chinesische Zeitung, doch das Essen ist bereits eine Fusion mit der kubanischen Küche.
Vielleicht begegnet uns ja auf der nächsten Buchmesse ein kubanischer Student, der von seinen Erfahrungen in China berichtet.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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