Schiffseignerin festgenommen, Strom weg
Agios Nikolaos. Die formale Eignerin des kanadischen Teilnehmerschiffs der »Free Gaza«-Flottille, Sandra Ruch, ist am Abend von griechischen Sicherheitskräften festgenommen worden. Eine Begründung wurde bei der Verhaftung der jüdischen Kanadierin nicht genannt.
Sandra Ruch hatte selbst zwei Jahre in den palästinensischen Gebieten gelebt und sich aus dieser Erfahrung heraus zu einer Aktivistin für die Menschenrechte der Palästinenser entwickelt.
Das Schiff »Tahrir« hatte heute am frühen Abend versucht, trotz des von Griechenland verhängten Auslaufverbots in See zu stechen. Nach etwa acht Meilen wurde das Schiff, auf dem auch jW-Korrespondent Peter Wolter mitreist, von der Küstenwache geentert, aufgebracht und zurück in den Hafen von Agios Nikolaos geschleppt.
Die rund 40 an Bord befindlichen Aktivisten sowie neun mitreisende internationale Pressevertreter dürfen die »Tahrir« bis auf weiteres nicht verlassen. Der ursprüngliche Kapitän befand sich nach Angaben der Passagiere während der Aktion nicht an Bord, das Schiff aber unter seekundiger Führung. Nach dem Entern soll Diesel ausgelaufen sein. Im Hafen wurde der »Tahrir« von der Landseite die Stromversorgung gekappt, was das Leben auf dem Schiff erschwert und die sanitären Verhältnisse beeinträchtigt. Gegen diese Schikane und für die Freilassung von Schiffseignerin Sandra Ruch führt eine Gruppe von Einheimischen am Anlegeplatz eine Protestaktion durch. (pst)
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!