Kein Platz für die »Juliano«
Wie die Organisatoren der Gaza-Freiheitsflottille mitteilen, haben sich die griechischen Behörden offenbar eine neue Schikane gegen die schwedisch-griechisch-norwegische »Juliano« ausgedacht. Nachdem das Schiff heute morgen mit Genehmigung der Behörden von Kythira nach Chania auf Kreta auslief, wurde sie gegen 18 Uhr Ortszeit von der dortigen Polizei daran gehindert, den Hafen anzulaufen. Schon während der gesamten Überfahrt war das Schiff von Polizeibooten begleitet worden.
Gegen 19 Uhr Ortszeit teilte die Küstenwache dann der »Juliano« mit, daß in Chania kein Platz für das Schiff sei. Hintergrund für diese Erklärung war offenbar, daß sich an den Anlegestellen Menschen eingefunden hatten, um das ankommende Schiff zu begrüßen. Mit Fahnen und Transparenten grüßten sie die »Juliano«. Kurz darauf lehnten die Behörden auch den Vorschlag ab, nach Agios Nikolaos, ebenfalls auf Kreta, auszuweichen. Dort liegt bereits die kanadische »Tahrir«. Ebenfalls in einem Hafen von Kreta, in Kolymvari, wartet auch die spanische »Gernika« noch auf die Möglichkeit, endlich Griechenland verlassen zu dürfen.
Der »Juliano« wurde mittlerweile mitgeteilt, daß alle Häfen auf Kreta für sie gesperrt seien - ausgenommen der Hafen der griechischen Kriegsmarine in Souda.
Unterdessen haben am Freitag in Paris Unterstützer der Freiheitsflottille das griechische Tourismusbüro in der französischen Hauptstadt besetzt, um gegen die Blockade des humanitären Konvois nach Gaza zu protestieren. Auch die französische »Dignité-Al Karama« wird seit Tagen im Hafen von Sitia festgehalten - ebenfalls auf Kreta. (jW)
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!